Die HBO-Serie «Game of Thrones» zieht Millionen Menschen in ihren Bann. Auch Investmentbanker können sich dem nicht entziehen – mit direkten Auswirkungen auf ihre Arbeit.
In letzter Zeit kommen auffällig viele Investmentbanken auf die Idee, ihre Studien und Berichte mit der Aussage «Winter is coming» (zu Deutsch: «Der Winter naht») zu beschriften, wenn der Titel dramatisch oder unheilverkündend klingen soll. Das hat die Nachrichtenagentur «Bloomberg» festgestellt.
«Bloombergs» Trendmesser habe nach Ende der zweitletzten Staffel im Sommer letzten Jahres eine Häufung von «Winter is coming»-Nennungen festgestellt, so die Agentur. Ein prominentes Beispiel: Die US-amerikanische Investmentbank Morgan Stanley.
Serienkult in der Wirtschaft spürbar
Das liegt aber tatsächlich nicht einfach nur am einfachen Wunsch, das Offensichtliche zu benennen. Denn «Winter is coming» ist viel mehr als nur die blosse Ankündigung der weisskalten Jahreszeit. So lautet nämlich der Hausspruch (quasi das Motto oder der Slogan) des Hauses Stark, einer mächtigen und einflussreichen Herrscherfamilie aus der HBO-Serie «Game of Thrones» mit einer eher pessimistischen Weltsicht.
Die Serie, im englischsprachigen Raum schon Mitte 2011 gestartet, zieht immer noch Millionen von Menschen in ihren Bann. Im nächsten Frühjahr soll die letzte Staffel erscheinen. Ob damit der Winter in Zukunft öfter oder weniger oft angekündigt wird, bleibt offen.
Investmentbanken als Adelsgeschlechter
Für Nerds, denen jetzt schon vor dem unvermeidbaren Ende vom «Game of Thrones» graut, hier noch ein kleines Trostpflaster: Das amerikanische Newsportal «Business Insider» hat letztes Jahr aufgezeigt, welche Investmentbank welchem Adelsgeschlecht aus der Serie entspricht.
So wird zum Beispiel der UBS das Haus «Baratheon» nahegelegt. «Baratheon», einst das mächtigste Geschlecht des «Game of Thrones»-Universums Westeros, litt unter massivem Talentschwund und weigerte sich, nach den Regeln zu spielen – was in die Hose ging.
Die Credit Suisse entspreche dem Haus «Martell». Auch diese Familie versuche, alle anderen zu konkurrenzieren, was nicht immer gelinge. Ausserdem habe die Familie «Martell» versucht, sich durch Hochzeit in eine andere Familie zu integrieren, ebenfalls mit mässigem Erfolg.
Goldman Sachs verbindet «Business Insider» mit dem altehrwürdigen Haus «Lannister». Denn dieses überaus reiche Haus werde von den anderen wegen seiner dominanten Art und ihrer Taktik gehasst, Familienmitglieder in Schlüsselpositionen der Regierung zu platzieren.