Banken in ganz Europa zittern vor den möglichen Folgen des britischen Austritts aus der EU. Julius Bär hat hingegen bereits profitiert.

Die Bank Julius Bär hat dieses Jahr in Leeds, Manchester und Edinburgh neue Büros eröffnet. Damit profitiere die Bank vom wachsenden Wohlstand in Grossbritannien, sagte der dortige Chef der Bank, David Durlacher, der Nachrichtenagentur «Reuters».

Dieses Jahr allein habe die Bank in Grossbritannien mehr Kunden dazu gewonnen, als in den beiden vorhergehenden Jahren zusammen, so Durlacher. Der Entscheid, erstmals regionale Büros zu eröffnen, habe dabei geholfen. In Edinburgh hat die Bank bereits zehn Angestellte, davon sechs Kundenberater.

Viele ziehen sich zurück

«Ein Teil unseres Erfolgs ist auf den Brexit zurückzuführen», erkärte Durlacher weiter. «Wir sehen eine Chance darin, dass sich viele Exponenten der Vermögensverwaltungsindustrie in Grossbritannien zurückziehen oder restrukturieren».

Erst im September hat die Bank auch in London sieben Private Banker an Bord geholt, wie auch finews.ch berichtete. Das Unternehmen setzte dabei auf seinen üblichen Modus Operandi und warb erfahrene Mitarbeiter von der Konkurrenz ab.

Bär bleibt in Schottland

Durlacher prophezeite, dass Grossbritannien trotz Brexit weiter eine wichtige Rolle bei der Finanzmarktregulierung in Europa spielen wird. Viele Kunden sähen das Land ausserdem als wichtiges Finanzzentrum, und das Wachstum sei trotz der Unsicherheit stark, sagte er.

Aus der schottischen Hauptstadt Edinburgh würde sich Bär auch im Fall der Unabhängigkeit von Grossbritannien nicht verabschieden, sagte Durlacher.