Mit einem ihrer ersten Blockchain-Projekte wollte die UBS die Handelsfinanzierung revolutionieren. Die Plattform geht nun in einem grösseren Konglomerat auf.

Vor einem Jahr kündigte die UBS zusammen mit Partnerbanken die Plattform Batavia an, welche den Prozess bei Handelsfinanzierungen mithilfe der Blockchain verschlanken sollte, wie auch finews.ch berichtete. Dieses Projekt ist bereits wieder Geschichte, wie die Schweizer Grossbank am Dienstag mitteilte.

Drei der ursprünglich fünf Banken hinter Batavia schliessen sich stattdessen der Plattform we.trade an. Neben der UBS sind das die österreichische Erste Group und die spanische CaixaBank. «Die beiden Plattformen verfolgten die gleiche Vision», sagte Beat Bannwart, Leiter Strategic Innovation & Market Development für Firmenkunden, zu finews.ch.

Weniger Papierkrieg

Ähnlich wie Batavia ermöglicht es auch we.trade den teilnehmenden Unternehmen, mit weniger Papierkrieg internationale Verträge abzuschliessen. So soll auch ein sogenannter «Smart Contract» möglich sein, wo zum Beispiel durch eine Lieferbestätigung durch die Spedition automatisch eine Zahlung ausgelöst wird.

Der Prozess der Handelsfinanzierung ist bislang papierbasiert. Die Beteiligten – Käufer, Verkäufer, Banken, Transportunternehmen, Inspektoren und Regulatoren – müssen umfangreiche Dokumentationen erstellen, welche jede Partei ebenfalls einsehen können muss. Das dauert lang, ist teuer und fehleranfällig.

Laut Bannwart lassen sich die Kosten dieses Prozesses auf einen Zehntel senken. Die UBS wird im ersten Quartal 2019 beginnen, das Angebot ihren Kunden vorzustellen. Vonseiten der Schweizer Grossbank erhofft man sich in einer ersten Phase eine vierstellige Anzahl Kunden für das Angebot zu gewinnen, wie es weiter hiess.

Grössere Reichweite

Inklusive der drei neu dazugestossenen Institute sind zwölf Banken an we.trade beteiligt. Bereits dabei waren Deutsche Bank, HSBC, KBC, Natixis, Nordea, Robobank, Santander, Société Générale und UniCredit. Dank der kombinierten Reichweite dieser Gruppe steht das Angebot Unternehmen in 13 Ländern offen.

Die nun fusionierte Projekte passen auch deshalb gut zusammen, weil sie auf derselben Blockchain basieren. Diese wurde von IBM auf Basis des Hyperledger Fabric der Linux Foundation entwickelt. Der amerikanische IT-Gigant bleibt entsprechend an Bord und hilft bei der Weiterentwicklung.