3. Die «Vampir-Krake» und «Gonzo–Journalismus»
Auf dem Höhepunkt der US-Rezession nach dem Platzen der Immobilienblase erschien im Magazin «Rolling Stone» ein Artikel über Goldman Sachs. Autor Matt Taibbi (Bild) beschrieb darin die Investmentbank als vampirartige Krake, welche die Menschheit im Klammergriff halte. Taibbis Charakterisierung wurde zum geflügelten Wort, um Goldman Sachs zu beschreiben. Die Bank überlegte sich rechtliche Schritte.
Blankfein war nicht «amused». Öffentlich wunderte er sich, dass der Artikel einen Nerv getroffen habe. Er habe ihn als «Gonzo» betrachtet, sagte Blankfein weiter in Anlehnung an den verstorbenen Star-Reporter Hunter S. Thompson, der mit seinem extrem subjektiven und intuitiven Schreibstil den Begriff geprägt hatte.
4. Die Entschuldigung
Er konnte sich tatsächlich auch entschuldigen. Im November 2009 drückte Blankfein sein Bedauern aus über die Rolle, welche Goldman Sachs in der Finanzkrise gespielt hatte. «Wir haben an Dingen teilgenommen, die ganz klar falsch waren und wir haben gute Gründe, dies zu bedauern. Wir entschuldigen uns dafür.» Kurz darauf sprach Goldman Sachs 500 Millionen Dollar, um kleinen Unternehmen wieder Zugang zu Krediten zu verschaffen.