Die Ratingagentur Fitch hat die Ratings beider Schweizer Grossbanken unter die Lupe genommen. Das Verdikt zeigt, wer von den beiden Rivalen derzeit Oberwasser hat.

Die amerikanische Ratingagentur Fitch hat den Ausblick für die Credit Suisse (CS) von «stabil» auf «positiv» angehoben. Das Rating lautet hingegen nach wie vor «A-». Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Fitch begründet den Entscheid damit, dass die von Tidjane Thiam aufgegleiste Strategie zu einer besseren und weniger volatilen Gewinnentwicklung führen wird – zumal die Verluste der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Strategic Resolution Unit (SRU) schrumpfen sollten.

Schneller als geplant

Hervorgehoben hat Fitch auch die schneller als geplant realisierten Kostensenkungen und niedrigeren Finanzierungskosten in naher Zukunft. Unter diesen Prämissen rechnet die Agentur in den kommenden ein bis zwei Jahren mit einer Erhöhung der Ratings.

Gleichzeitig hat sich Fitch auch über die UBS gebeugt und ist zum Schluss gekommen, den Ausblick bei «stabil» zu belassen. Das Rating lautet weiterhin «A+» und ist um zwei Stufen höher als bei der CS. «Die Tatsache, dass wir über ein deutlich besseres Rating verfügen als die CS ist, dass wir weitsichtiger und früher die Strategie angepasst haben und verlässlichere Revenues haben», präzisierte ein UBS-Sprecher gegenüber finews.ch.

Credit Suisse mit besserem Momentum als UBS

Allerdings: Gut beziehungsweise besser zu sein, genügt nicht, wie der schwächer eingeschätzte Ausblick bei der UBS zeigt. Es ist dies auch ein Zeichen, dass die CS in einem besseren Momentum steckt als ihre Erzrivalin – gerade was die Kosten anbelangt.

Demnach hält Fitch zwar fest, dass auch die UBS die Kosten reduzierte, um dem Margendruck entgegenzuwirken. Gleichzeitig rechnet die Agentur aber weiterhin mit hohen Kosten-Ertrags-Quoten.

Tristesse bei den Aktien

Wie bereits finews.ch im vergangenen März berichtete, schiebt die UBS einen höheren Kostenblock vor sich her als die CS und ist folglich stärker vom Ertragswachstum abhängig.

Trotz unterschiedlichem Momentum haben sowohl die Aktie der CS als auch jene der UBS seit Anfang Jahr deutlich an Wert verloren – wobei letztere noch stärker unter die Räder gekommen ist.