Für 2007 verweigerten die Aktionäre die Decharge der Bankführung. Ein knappes Mehr von 52,75 Prozent sprach sich gegen die Ära Ospel/Wuffli/Rohner.
Viele Wortmeldungen von erzürnten Aktionären wandten sich gegen die Decharge für die UBS-Führungscrews aus den Jahren 2007, 2008 und 2009. Redner, die sich für die Entlastung der Führungskräfte aussprachen, wurden vom Plenum dagegen ausgebuht.
Überraschend fielen dann die Abstimmungsresultate zu den Dechargen für die Jahre 2009 (Grübel / Villiger) und 2008 (Kurer / Rohner) aus; diese wurden mit 85 Prozent respektive 77,3 Prozent klar angenommen.
Dann platzte die Bombe
Der Führung aus dem Jahre 2007, unter der Leitung von CEO Peter Wuffli/Marcel Rohner und Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel, wurde die Decharge verweigert – ein Entscheid von historischem Ausmass und ein klares Zeichen, dass die Aktionäre mit der alten UBS-Führung noch nicht abgeschlossen haben.
Forderungen nach strafrechtlichen Verfolgung der ehemaligen UBS-Spitze wurden bereits an der Generalversammlung laut. Diese erhalten nun Rückwind. Bisher sind jedoch sämtliche solcher Klagen an den Schweizer Gerichten abgeblitzt.
Villigers Triumph: Vergütungssystem akzeptiert
Im Tagesverlauf musste UBS-Präsident Villiger wieder und wieder das Vergütungssytem der UBS verteidigen. Die UBS sei gezwungen, ihren Top-Kadern hohe Löhne zu bezahlen, da dies Marktpraxis sei, betont Villiger mehrmals.
Villigers Durchhaltewille wurde dann belohnt: Die Aktionäre nahmen den Vergütungsbericht (konsultativ) an– wenn auch nur mit einer knappen Mehrheit von 54,72 Prozent, gegen 39,43 Prozent Nein-Stimmen und 5,85 Prozent Enthaltungen. Dies war ein unmissverständliches Signal an die UBS.
Oder anders ausgedrückt: Die Bonus-Kultur muss geändert werden. Länger machen die Aktionäre Exzesse wie die Zahlungen an Peter Kurer und Marcel Rohner nicht mehr mit.
Geschäftsbericht durchgewinkt
Das allererste Traktandum nahm die Generalversammlung der UBS noch problemlos an. Der Geschäftsbericht 2009 wurde mit 97,53 Prozent angenommen.