Obwohl Chef John Cryan ein Ex-UBS-Mann ist, hat die Deutsche Bank fast demonstrativ die Dienste der Schweizer Grossbank gemieden. Das ändert sich jetzt.
Beim für Ende März geplanten Börsengang (IPO) der Fondstochter Deutsche Asset Management greift die Deutsche Bank erstmals seit Langem wieder auf die Dienste der UBS-Investmentbank zurück. Wie die Agentur «Reuters» am Montag berichtete, zählt das Schweizer Haus zum Banken-Konsortium, das als «Book Runner» die Publikums-Aktien der Deutsche-Bank-Tochter unter die Leute bringen soll.
Wie auch finews.ch berichtete, rechnet das Mutterhaus mit einer Bewertung von 6 bis 8 Milliarden Euro für die von Nicolas Moreau geführte Tochter; unter dem Traditionsnamen «DWS» wird ein Anteil von 25 Prozent davon ans Publikum verkauft.
Sauer wegen Asien-Fischzug?
Mit dem IPO herrscht offenbar wieder Tauwetter zwischen den Deutschbankern und der UBS. Bei der Kapitalerhöhung von 8 Milliarden Euro im Jahr 2017 hatte die Deutsche Bank die grösste Schweizer Bank nicht berücksichtigt und stattdessen auf die Dienste der Credit Suisse (CS) zurückgegriffen. Damals wurde gemutmasst, es handle sich um eine Retourkutsche von Chef John Cryan, weil die UBS ihm im Jahr zuvor die Asien-Spezialisten Ravi Raju und Anurag Mahesh ausgespannt hatte.
Noch mehr Auftrieb hielten solche Spekulationen, als die CS bei ihrer eigenen Kapitalerhöhung wiederum die Deutsche Bank engagierte.
Nun darf die UBS offenbar wieder mitspielen – auch wenn ihr ein kleiner Wermutstropfen bleibt: Auch die Erzrivalin CS ist beim Konsortium mit dabei.