Sein überraschender Abgang als CEO bei Julius Bär im vergangenen November sorgte für einige Verwunderung in der Branche. Nun äussert sich Boris Collardi erstmals zu seinem Wechsel zu Pictet.

Bei der Genfer Privatbank Pictet wird der 43-jährige Boris Collardi neben Nicolas Pictet, Renaud de Planta, Rémy Best, Marc Pictet, Bertrand Demole und Laurent Ramsey der siebte Partner sein. Collardi wird dabei zusammen mit Best die Vermögensverwaltung verantworten.

«Ich werde vom Angestellten zum Unternehmer, was für mich sehr wichtig ist», sagte der Romand am Rande der Medienkonferenz der Vereinigung Schweizer Privatbanken am vergangenen Donnerstag in Bern gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters». Es war sein erster Auftritt seit seinem überraschenden Abgang im vergangenen November. 

Zwei Prioritäten

Der charismatische Banker dürfte bei seinem neuen Arbeitgeber vor allem zwei Prioritäten haben: Einerseits wird er dafür sorgen, dass Pictet in der Deutschschweiz besser verankert wird und weitere Kunden findet, andererseits wird Collardi sein weitverzweigtes Beziehungsnetz in Asien ausspielen, wo die Bank ebenfalls noch einiges Aufholpotenzial hat.

Die Banker von Julius Bär sind denn auch bereit, ihrem ehemaligen CEO die Stirn zu bieten, wie unlängst der Asien-Chef von Julius Bär, Jimmy Lee, gegenüber finews.asia erklärte. Pictet verwaltet in Asien 36 Milliarden Dollar mit Büros in Hongkong, Singapur, Tokio, Taiwan und Osaka, verglichen mit 65 Milliarden Dollar bei Julius Bär.