8. Jan Schoch – hoch gestiegen und tief gefallen
Einen Unternehmer wie Jan Schoch hat der Schweizer Finanzplatz selten gesehen. Noch keine 30 Jahre alt gründete der Investmentbanker mit Gleichgesinnten ein auf Strukturierte Produkte spezialisiertes Unternehmen, brachte es 2012 an die Börse und baute die anschliessend in Leonteq umbenannte Firma zu einem globalen Player in diesem Nischenmarkt auf.
Das Risiko im Blut machte sich Schoch gleichzeitig an ein weiteres Projekt: ein digitaler Wealth Manager für Superreiche. Der Jungunternehmer investierte annähernd 30 Millionen Franken in seine Flynt Bank – und scheiterte, wie er auch mit Leonteq scheiterte. Zu Schochs Qualitäten gehörten eben auch Unbeirrbarkeit und Beratungsresistenz, was sich je länger je schlechter mit einem auf gute Corporate Governance bedachten Verwaltungsrat vertrug.
Bei Leonteq kostete ihn dies den CEO-Posten – die Bankträume mit Flynt musste er begraben. Der persönliche finanzielle Schaden geht weit in den zweistelligen Millionenbetrag. Der erst 40-Jährige ist tief gefallen. Er wird sich selber wieder aus dem Sumpf ziehen und die nächste Chance als Unternehmer suchen.