Herbst ist Trüffel-Zeit. Und Zeit für piemontesische Weine. Ein idealer Aufenthaltsort im bekannten Weinanbaugebiet Italiens ist das Sunstar Hotel Piemont in Isola d’Asti. Auf der Weinkarte sind ausschliesslich einheimische Tropfen zu finden – über 300 verschiedene Beispiele, wie finews.ch-Weinredaktor Peter Keller festgestellt hat.
Das Piemont zieht jeden Geniesser und jede Geniesserin in den Bann. Das hat verschiedene Gründe: zum einen die spektakuläre Landschaft, die einzigartige Kulinarik. Und zum anderen die grossartigen Weine.
Zuerst kommen einem die berühmten Barolo- und Barbaresco-Weine aus der Sorte Nebbiolo in den Sinn. Aber auch Barbera, Dolcetto und andere Spezialitäten kommen zum Zuge. Die meisten Crus passen perfekt zu Gerichten mit Trüffeln. Die weisse Edelknolle hat gerade Hochsaison.
Boutique-Hotel in einem historischen Herrschaftshaus
Eine gute Adresse für einen Piemont-Aufenthalt ist das Sunstar Hotel Piemont (Bild oben) in Isola d’Asti. Das Boutique-Hotel, das sich in einem 1650 gebauten Herrschaftshaus befindet, schafft den Spagat zwischen Tradition und Moderne. Der Gast fühlt sich wohl – und kann in den beiden Hotelrestaurants mit regionaler Küche auf eine vielseitige Weinkarte zugreifen.
Das Hotel gehört zur Schweizer Hotelgruppe Sunstar, die mehrheitlich Peter Grogg, dem Gründer und Hauptaktionär von Bachem, gehört und in den letzten Jahren unter CEO Silvio Schoch eine strategische Neuausrichtung vorgenommen hat.
Wo die grossen Namen zu Hause sind
Was am önologischen Angebot als erstens auffällt: Es besteht ausschliesslich aus Weinen aus dem Piemont. Zur Auswahl stehen über 300 verschiedene Weine aus den meisten Appellationen des Gebiets. Klar: Die Langhe – hier sind die grossen Namen zu Hause – dominiert. Aber auch weniger bekannte Gegenden wie Roero und Monferrato haben einiges zu bieten.
Etwas klein ist die Auswahl an Weissweinen. Das hat jedoch damit zu tun, dass das Piemont in erster Linie ein Rotwein-Anbaugebiet ist. Aber der Einstieg in einen genussvollen Abend könnte mit einem Roero Arneis 2022 von Matteo Correggia beginnen (35 €). Oder mit einem Gavi 2022 des bekannten Produzenten Michele Chiarlo (ebenfalls 35 €).
Qual der Wahl
Die Qual der Wahl (Bild unten) hat der Gast bei den Roten. Wer Nebbiolo schätzt, kann den etwa den Gattinara Riserva 2017 des Guts Travaglini versuchen. Es ist in der nördlichen, wenig bekannten Appellation Gattinara zu Hause. 58 € ist ein fairer Preis. Teurer sind Baroli und Barbaresci, so der gereifte, komplexe, elegante, gut balancierte Barolo 2013 des Gutes Azelia – ein perfekter Ausdruck der grossen Sorte Nebbiolo.
Die Trauben stammen aus zwei Gemeinden (69 €). Auch die ganz grossen Namen sind zu finden, so der hervorragende Barbaresco Rabaja 2018 von Bruno Rocca (112 €) oder der Barolo Mosconi 2014 von Chiara Boschis (122 €). Eine luxuriöse Wahl ist der Barolo Runcot Riserva 2015 von Elio Grasso: 245 € ist viel, aber den Genuss allemal wert.
In Sachen Barbera bieten sich der Barbera d’Asti Superiore Alfieri 2021 des Guts Marchesi Alfieri (48 €) oder der «Bansella» 2020 des Antinori-Weinguts Prunotto an, der bescheidene 35 Euro kostet.
Mit Traumaussicht
Die Weine lassen sich in einer ruhigen, beschaulichen Gegend geniessen. Das Boutique-Hotel liegt wunderbar auf einer Anhöhe mit Traumaussicht auf die Umgebung. Im Sunstar stehen 27 verschiedene Zimmer in fünf verschiedenen Kategorien zur Verfügung. Die Preise bewegen sich je nach Saison und Nachfrage zwischen 200 und 300 Franken pro Nacht, Frühstück inklusive.
Was dem Gast zugute kommt, ist die Tatsache, dass das Hotel auf Mitarbeitende zählen kann, die schon seit Jahren dabei sind. Und wenn Not am Mann oder an der Frau ist, hilft der Hoteldirektor persönlich aus.
Zuerst in die weite Welt gezogen
Der Schweizer Peter Müller (Bild oben), der allerdings lediglich per Zufall in dieser Gegend gelandet ist, führt seit 14 Jahren umsichtig das Hotel. Vorher hatte es ihn in die weite Welt gezogen. So arbeitete der heute 47-Jährige, der einst die Hotelfachschule in Lausanne absolvierte, in der Karibik, auf Kreuzfahrtschiffen und in einem luxuriösen Hotel auf Sansibar.
Ein Aufenthalt im Sunstar Hotel Piemont lohnt sich jedenfalls aus verschiedenen Gründen, zumal sowohl die Orte Alba und Asti als auch die berühmten Weinberge im Barolo und Barbaresco in relativ kurzer Zeit zu erreichen sind. Was will man mehr?