9. Pierin Vincenz – abgehoben und unsanft gelandet
Pierin Vincenz habe eine Flughöhe von mindestens 12'000 Metern, erzählte man sich auf dem Finanzplatz, als der Raiffeisen-Chef auf dem Zenit seiner Macht stand. Aber leider habe er auch den Boden unter den Füssen verloren, folgte stets der Nachsatz. Die schrittweise Demontage des früheren Raiffeisen-Chefs und der Zerfall seines persönlichen Imperiums illustieren nun diese Beobachtungen.
Die Finma wühlte in der Vergangenheit des Bündners. Es ging um private Beteiligungen, Akquisitionen und mögliche Interessenkonflikte bei Raiffeisen wie auch beim Bezahldienstleister Aduno, wo Vincenz Verwaltungsratspräsident war.
Mitte dieses Monats nahm Vincenz beim Versicherer Helvetia den Hut – im Gegenzug beendete die Finma ihr Verfahren. Ein Deal mit schalem Nachgeschmack. Es ist schade um die Verdienste des 61-Jährigen. Der frühere UBS-Investmentbanker machte aus der verschlafenen Bauernbank Raiffeisen das führende Kreditinstitut der Schweiz.
Sein grosser und mit vielen verschwendeten Millionen verfolgter Plan eines integrierten Finanzdienstleisters mit Wealth und Asset Management ging allerdings nicht auf. Einsicht ist aber nicht die Sache des Pierin Vincenz. Er würde alles nochmals gleich machen, sagte er nach seinem Abtritt bei Helvetia.
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