3. Urs Rüegsegger – der Unverstandene
Fast zehn Jahre lang stand Urs Rüegsegger an der Spitze des grössten Schweizer Finanzdienstleisters. Sein Ausscheiden in diesem Jahr als CEO der SIX Group war zwar freiwillig, doch wenig rühmlich. Die Aktionäre der SIX, allen voran die UBS und ihr CEO Sergio Ermotti, waren mit Ausrichtung und Strategie der SIX unzufrieden und sagten dies auch öffentlich. Rüegsegger war so einsichtig, sich selbst einen eher durchzogenen Leistungsausweis auszustellen.
Dass der SIX-Verwaltungsrat noch in seiner Amtszeit eine neue Strategie und neue Strukturen aus dem Boden stampfte, muss für Rüegsegger schmerzlich sein. Doch der 58-Jährige hat zu lange nur Pläne gewälzt und wenig umgesetzt, während die SIX zu einem schwerfälligen und für die Aktionärsbanken zu teuren Finanzsaurier anwuchs. Im operativen Geschäft will Rüegsegger nicht mehr tätig sein. Er dürfte im einen oder anderen Verwaltungsrat von Finanzinstituten auftauchen.