Das Timing dafür stimmt, glaubt Drew. Eine jüngere Generation von reichen Privatkunden dränge darauf, mit ihrem Vermögen Gutes zu tun. Und Pensionskassen werden von ihren Stiftungsräten ebenfalls dazu angehalten. Das sei es nur natürlich, sagt die Bankerin, dass die CS ihre führende Position bei dieser Klientel auch auf das aufstrebende Impact Investing ausdehne.

UBS mit grossen Plänen

Tatsächlich ist im aufstrebenden Banking-Bereich ein Rennen im Gange. Die Schweizer Erzrivalin UBS hat jüngst angekündigt, nachhaltige Investments «industrialisieren» zu wollen. Dafür vereint die grösste Schweizer Bank die Kräfte sämtlicher Divisionen. In der Vermögensverwaltung und dem Asset Management werden zudem «aggressiv» Stellen geschaffen.

Die Kräfte der CS-Sparten zu bündeln, das ist jetzt auch die Drews oberste Aufgabe. Insbesondere das Private Banking und die Investmentbank müssen zusammenspannen – trotz höchst unterschiedlicher Kulturen. Das ist jedoch im Sinne von CEO Thiam. An der Investorenkonferenz vom (gestrigen) Donnerstag hat er dargelegt, dass die Investmentbanker künftig noch stärker der Vermögensverwaltung zudienen werden.

Und trotzdem – ist das kein Karriereknick für jemanden, der von der Rundfunkanstalt BBC einst zu den 100 mächtigsten Frauen Grossbritanniens gezählt wurde? Drew begreift die Ernennung als Chance: «Wir erhalten die Möglichkeit, einen neuen Markt aufzubauen.»