Die ganze Schweiz nutzt Online- und Mobile-Banking. Die ganze Schweiz? Nein: Eine kleine Kundengruppe leistet Widerstand. Wer sind diese «Offliner»?
Online- und Mobile-Banking sind seit einigen Jahren die wichtigsten Vertriebskanäle für Schweizer Banken. Umgekehrt nutzen auch die meisten Kunden heutzutage die digitalen Dienstleistungen ihrer jeweiligen Hausbank am liebsten, wie diverse Erhebungen regelmässig zum Ausdruck bringen.
So stellte beispielsweise die Liechtensteiner Bank LGT vergangenes Jahr fest, dass 86 Prozent der Schweizer E-Banking benützen. Eine Studie der Universität Zürich von 2015 besagte, dass zwei Drittel der Schweizer das Internet verwenden, um Bankdienstleistungen zu beanspruchen.
Ein kleines Grüppchen
Nun hat eine Studentin am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern eine weitere Umfrage durchgeführt. Mit dem Ergebnis: Die Gruppe der standhaften «Offliner», also Kunden ohne E-Banking, kommt auf einen Anteil von zwölf Prozent.
Die Umfrageergebnisse werfen etwas mehr Licht auf diese Kunden. Demnach weisen die «Offliner» mit 50 Jahren ein signifikant höheres Durchschnittsalter auf als die «Onliner (39 Jahre). Von den «Offlinern» sind 60 Prozent Frauen, leben eher in ländlichen Gebieten und haben in der Regel einen tieferen Bildungsstand als internetaffine Bankkunden.
Weiter kommt die Umfrage zum Schluss, dass die «Offliner» deutlich seltener eine Kreditkarte beim Zahlen oder Einkaufen einsetzen und erwartungsgemäss auch auf Social-Media-Kanälen weniger anzutreffend sind.