Schweizer Bankkunden wissen mehr über Anlagefonds als je zuvor, wie eine neue Studie zeigt. Doch mehr von diesen Produkten kaufen sie nicht. Wie weiter?
Zum siebten Mal hat der Asset Manager Axa IM das Fondswissen der Schweizer Bankkunden geprüft. Das Ergebnis der jüngsten am Dienstag veröffentlichten Studie (online nicht verfügbar): Der von Axa IM gebildete Wissensindex ist auf dem höchsten Niveau seit Beginn der Erhebung vor zehn Jahren.
Die Folgerung zieht André Thali, Leiter der Client Group Schweiz: «Aus der positiven Entwicklung lässt sich schliessen, dass die Schweizer Bevölkerung aus den Erfahrungen der Finanzkrise gelernt hat». Mit ein Grund für den höheren Wissensstand sei wohl auch der qualitativ verbesserte und einfachere Zugang zu Finanzinformationen.
Fondsbesitz steigt nicht
Wenig überraschend wissen jene Bankkunden am besten Bescheid, welche über ein Vermögen von mindestens 250'000 Franken verfügen. Diese Kundengruppe ist auch am ehesten in Fonds investiert.
Womit sich ein Problem der Schweizer Fondsbranche manifestiert: Der Fondsbesitz unter Bankkunden ist in den letzten Jahren nicht gestiegen, sondern mehrheitlich stabil geblieben. Das heisst, rund 20 Prozent der von Axa IM Befragten waren und sind in Fonds investiert.
Es fehlt an den finanziellen Möglichkeiten
Dass das Interesse an dieser Anlageform nicht steigt, hat einen Hauptgrund: Den meisten Bankkunden fehlen die finanziellen Möglichkeiten, in Fonds zu investieren. Zu denken geben muss die Entwicklung, dass dieser Anteil von Bankkunden grösser geworden ist.
Andere Kunden geben an, dass sie lieber eigenständig für ihre Altersvorsorge sparen möchten. Kunden, welche bereits in Fonds investiert sind, nutzen diese hingegen vor allem für ihre Altersvorsorge.
ETF? Weitgehend unbekannt
Zu denken geben muss ein weiterer Befund der Studie: Nur jedem fünften Befragten war bekannt, was ein ETF ist. Diese deutlich günstigere Variante des Fonds-Investierens wird von den Finanzinstituten zwar breit beworben und ist auch in der Vermögensanlage weit verbreitet.
Doch offenbar verlassen sich Bankkunden noch immer stark auf das Urteil ihres Beraters und befassen sich nicht näher mit dem gewählten Anlageinstrument.