Der Arbeitsmarkt in der Schweizer Bankbranche zeigt in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres regional grosse Unterschiede. Vor allem in einem Bereich besteht eine starke Nachfrage.
Die Zahl der vakanten Stellen bei Banken in der Schweiz hat im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorquartal um 86 auf 2'400 zugenommen. Damit hat sich die Situation nach einer leicht negativen Entwicklung des Arbeitsmarkts im Swiss Banking etwas beruhigt, wie aus dem aktuellen, vierteljährlich erscheinenden «Arbeitgeber Banken Monitor» hervorgeht.
Im Grossraum Zürich sind mit 873 Stellen (+44) in absoluten Zahlen am meisten Stellen unbesetzt. Dies entspricht einer Quote der offenen Stellen von 1,7 Prozent (siehe Grafik).
Am höchsten ist die Quote in der Zentralschweiz mit 4,8 Prozent oder 317 Vakanzen (+20). Eine leichte Zunahme verzeichnen auch die Regionen Nordwestschweiz und Ostschweiz.
Wolken über der Romandie und dem Tessin
Nach wie vor angespannt ist die Lage in der Romandie (1,3 Prozent) und vor allem im Tessin (0,5 Prozent). In der Südschweiz reduzierten diverse Banken ihre Präsenz oder zogen sich gar ganz zurück. Ende März beispielsweise hat die Deutsche Bank beschlossen, das Vermögensverwaltungsgeschäft in der Südschweiz aufzugeben, wie auch finews.ch berichtete.
Am höchsten ist die Arbeitslosenquote unter Bankern nach wie vor in der Westschweiz mit 3,4 Prozent, gefolgt von der Nordwestschweiz und dem Tessin mit 2,3 beziehungsweise 2,2 Prozent (siehe Grafik).
Chefs haben nichts zu befürchten
Interessant ist das Verhältnis zwischen stellensuchenden Banker und offenen Stellen auf der Bereichsebene. Am stärksten ist der Überhang an offenen Stellen im Management gewachsen. Den 210 Arbeitslosen stehen 324 offene Stellen gegenüber (siehe Grafik). Im Vergleich zum letzten Quartal ein Plus von 70 Stellenausschreibungen.
Ein deutlicher Nachfrageüberhang besteht in der Informatik, was mit der Erneuerung der teils veralteten IT-Systemen bei den Banken und ihren Digitalisierungsbestrebungen erklärt werden kann. Auffällig: In den rückwärtigen Diensten (Backoffice) sind mehr Stellen unbesetzt als es Arbeitslose gibt. Dies war bereits in den vorherigen Quartalen der Fall.
Dies ist insofern überraschend, als die Banken vor allem in diesem Bereich auf der Kostenbremse stehen und Mitarbeiter durch Technologien ersetzen.
Schwierige Situation im Bereich Sales
Wenig erbaulich sieht die Situation für Stellensuchende im Verkauf aus. Hier kommen auf 275 Arbeitslose nur 106 Vakanzen. Auch in den Bereichen Marketing, Werbung, Kommunikation und dem Personalwesen (HR) gibt es einen Überhang an Stellensuchenden.
Im Vergleich mit anderen Branchen geht es dem Swiss Banking aber überdurchschnittlich gut. So beträgt die Arbeitslosenquote bei den Banken in der Schweiz 2,1 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt von 3,5 Prozent.