Der Gewinn der Genfer Privatbank hat sich im vergangenen Jahr halbiert. Die Kundengelder schrumpften um ein Viertel. Madoff lässt grüssen.
Die Verwicklung in die Madoff-Affäre hinterlässt böse Spuren im Jahresabschluss der Genfer Union Bancaire Privée (UBP). Das Institut weist einen Reingewinn von 216 Millionen Franken aus. Dies entspricht der Hälfte des Ergebnisses von 2008 (damals: 431 Millionen Franken).
Das Geldhaus von Edgar de Picciotto zählt zu jenen Banken in Genf, die am stärksten in den Sog des Schneelball-Systems des amerikanischen Grossbetrügers Bernard Madoff hineingezogen wurden. Dadurch mussten erhebliche Mittel abgeschrieben werden.
Hoffnung aus den Schwellenländern
Die Kundendepots gingen im vergangenen Jahr um 25 Milliarden Franken auf 75 Milliarden Franken zurück. Darin widerspiegeln sich gemäss Angaben der Bank die Rückgänge in den Bereichen «institutionelle und alternative Vermögensverwaltung». Konkret: Die Bank musste massive Geldabflüsse vergegenwärtigen und der Zulauf neuer Klienten hielt sich in Grenzen.
Immerhin vermeldet die UBP einen Neugeldzufluss von 6,7 Milliarden Franken von Privatkunden aus Schwellenländern. Und noch etwas Positives: Aufgrund ihres «konservativen Ansatzes» in Risikomanagement und Bilanzführung verfügt die UBP nach wie vor über eine solide Finanzbasis mit einer Eigenkapitalausstattung (Tier 1) von 26,4 Prozent. Sie übersteigt damit mehr als das Dreifache des gesetzlichen Minimus von 8 Prozent.
Geschäftsmodell angepasst
Um das künftige Wachstum zu sichern, hat die UBP gemäss weiteren Angaben ihr Geschäftsmodell den neuen Gegebenheiten angepasst. Dazu gehörten der Zugang erwiesener Fachleute sowie der Ausbau der technologischen Infrastruktur. Die Aktivitäten der Bank sind nunmehr in die vier globalen Sparten Private Banking, Asset Management, Treasury und Operations unterteilt.
Die Resultate im Detail finden Sie unter diesem Link.
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