In den Konzernzentralen der UBS und der Credit Suisse brüten die Chefs über mögliche Bankkooperationen. Die beiden Rivalinnen standen vor Jahren kurz vor einer engen Zusammenarbeit.
Der immense Kostendruck und die sinkenden Margen zwingen Banken, neue Wege zu beschreiten. Einer davon ist die sogenannte «Superbank»: Ein Finanzinstitut, in das Banken ihre Back-Office-Funktionen einbringen können, um Kosten zu sparen.
Sowohl UBS-Chef Sergio Ermotti als auch der CEO der Credit Suisse (CS) Tidjane Thiam haben diesbezüglich bereits Überlegungen angestellt.
Es gab einen Vertrag
Nun hat der «Sonntagsblick» (Artikel nicht online verfügbar) geschrieben, dass eine Kooperation im Bereich der Abwicklung und Verwaltung zwischen UBS und CS vor einigen Jahren kurz vor dem Abschluss gestanden war. «Wir führten schon vor Jahren Gespräche und hatten einen pfannenfertigen Vertrag», zitiert die Zeitung einen CS-Kaderman. «Dann machte die UBS einen Rückzieher.»
Der damalige UBS-Chef Oswald Grübel bestätigte, dass es vor knapp zehn Jahren Diskussionen über einen Kooperationsplan gegeben habe. «Man entschied sich dagegen, weil weder die nötige Sicherheit noch das Bankkundengeheimnis garantiert waren», so Grübel. So hätten etwa die Namen der Konten in der Superbank eingesehen werden können.
Grübel bezweifelt, dass die Superbank bald kommt. Zum einen, weil die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) womöglich eine Zusammenarbeit wegen des Klumpenrisikos unterbinden könnte. Zum anderen, weil es einige Bank-Mitarbeiter gebe, «die am eigenen System festhalten wollen und sich gegen eine Zusammenlegung sperren», so Grübel.