Zeig mir Dein Auto, und ich sage Dir, wie Deine Risikobereitschaft ist. Diesen Zusammenhang hat ein Forscherteam aus Singapur erstmals wissenschaftlich untersucht.
Investoren, die ihr Geld einem Hedgefonds-Manager anvertrauen, sollten einen Blick auf die Autos dieser Geldverwalter legen. Dies zumindest empfehlen drei Wissenschaftler der Singapore Management University in einem kürzlich veröffentlichten Papier.
Demnach suchen Hedgefonds-Manager, die beispielsweise einen Ferrari oder Lamborghini fahren, eher das Risiko im Trading als solche, die sich hinter das Steuer eines normal motorisierten Fahrzeugs setzten.
Das Forscher-Team hat zudem errechnet, dass Besitzer von Super-Sportwagen um 16,6 Prozent schwankungsanfälligere Erträge liefern als Fahrer von «langweiligen» Autos.
Auf der Suche nach dem Kick
Der Grund hierfür liegt laut Analyse in der Psychologie des Hedgefonds-Managers. So seien jene, die teure PS-Boliden fahren würden, sensationslüstern. Konkret: Drückt der Ferrari-Fahrer aufs Gaspedal, erlebt er in seiner Schussfahrt dasselbe aufregende Gefühl wie bei einer Milliarden-Wette.
Auch die Sportart gibt gemäss den Wissenschaftlern Aufschluss über die Risikoneigung der «Hedgies». So seien Kickboxer oder Triathleten ebenso auf der Suche nach dem Adrenalin-Kick.
Nicht der Weisheit letzter Schluss
Wenig Aufschluss gibt die Studie hingegen über die Risikoneigung von Hedgefonds-Managern mit speziellen Vorlieben was die Fahrzeuge betrifft. So fährt beispielsweise Steve Cohen, der Gründer des Hedgefonds Point 72, in seiner Freizeit einen Zamboni – eine Eis-Bearbeitungsmaschine, die unter anderem das Eisfeld vor Hockey-Matches präpariert.
Auch der amerikanische Milliardär und Hedgefonds-Manager Bill Ackman lässt sich nur schwer in ein Risiko-Schema drücken. So fährt er zwar einen Ferrari, besitzt aber auch einen Volvo.