Die Online-Bank wird als erster und bevorzugter Partner die neue Plattform für «Actively Managed Certificates» (AMCs) von GenTwo einsetzen. B2B-Kunden von Swissquote können damit in einem rein digitalen Prozess eigene AMCs emittieren. Im Zentrum stehen Kosteneffizienz und Tempo.
Oldtimer, exklusive Kunstwerke oder Weinsammlungen: «Collectibles» waren bislang als Anlageklasse mehrheitlich den Investoren mit tiefen Taschen vorbehalten. Ähnlich wie Investment-Produkte aus Urheber- und Patentrechten, Privatjets oder viele Arten von Einzelimmobilien und besonderen Immobilien-Portfolios oder Hedge-Fund- und Krypto-Strategien.
Das wird sich ändern. Zumindest, wenn es nach Swissquote geht, der wichtigsten «digital only»-Depotbank des Landes. Sie gehörte auch zu den Pionieren im Bereich der Krypto-Währungen, wie finews.ch früh feststellte.
Neue Emissionsplattform für AMCs
Jetzt vertieft das von CEO Marc Bürki geleitete Bankhaus seine im vergangenen Herbst angekündigte Partnerschaft mit GenTwo (finews.ch berichtete), dem führenden Fintech-Anbieter für Assetisierung. In einer Medienmitteilung gibt GenTwo bekannt, dass Swissquote als «Preferred Partner» die neue Emissionsplattform «GenTwo Pro for Banks» einsetzen werde, welche finews.ch vor einigen Wochen beschrieben hat.
Die Plattform für die Ausgabe von «Actively Managed Certificates» (AMCs) in einem vollständig digitalen Prozess «ermöglicht es Banken und deren Kunden, bankfähige Produkte auf alle liquiden oder digitalen Vermögenswerte mit der schnellsten Markteinführungszeit und zu den branchenweit niedrigsten Kosten zu erstellen», heisst es in einer Medienmitteilung.
Das auf GenTwo basierende Produkt stellt eine Konkurrenz zu bestehenden AMC-Plattformen im B2B-Bereich dar, beispielsweise von UBS und Julius Bär.
Laut GenTwo-Chef Philippe A. Naegeli wird die Partnerschaft mit Swissquote «die Stärken unserer beiden Organisationen bündeln, um Synergien zu schaffen, von denen Swissquote und ihre Kunden profitieren werden».
3,7 Milliarden Dollar «under Service»
Der B2B-Finanzintermediär GenTwo, 2018 gegründet von Patrick Loepfe und Philippe A. Naegeli (seither CEO), ist darauf spezialisiert, materielle und immaterielle Vermögenswerte aller Arten, nach sorgfältiger «Due Diligence», als Wertpapier zu verbriefen. Der Weg dabei führt über AMCs mit Domizil in der Schweiz.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Zürich beschäftigt mittlerweile über hundert Mitarbeiter. Es hat bereits rund 1'400 einzelne, zeitlich teilweise befristete, AMCs im Volumen von über 5 Milliarden US-Dollar lanciert. Der aktuelle Wert der «Assets under Service» beträgt 3,7 Milliarden US-Dollar.
Im letzten Herbst stieg das bekannte Risikokapital-Unternehmen Point72 Ventures aus San Francisco mit einem Investment von 15 Millionen US-Dollar bei GenTwo ein (finews.ch berichtete).
Demokratisierung des Finanzwesens
Jan De Schepper, Chief Sales and Marketing Officer von Swissquote, verspricht sich von der Partnerschaft «unser AMC-Geschäft durch die reibungslose und kosteneffiziente Erstellung strukturierter Produkte zu erweitern». Dies werde den Kunden «eine grössere Auswahl und mehr Möglichkeiten bieten, ganz im Einklang mit unserer allgemeinen Mission, das Bankwesen zu demokratisieren».