Die Steueramnestie-Programme in Lateinamerika hinterlassen auf dem Schweizer Finanzplatz Spuren.

Brasilianische Kunden haben bis Ende Oktober rund 1,45 Milliarden Franken aus der Schweiz abgezogen. Sie verschoben das Geld in Richtung Brasilien aufgrund des laufenden Steueramnestieprogramms, wie BBC Brasil meldete.

Die brasilianische Zentralbank gab gemäss dem Bericht an, dass sich annähernd 22'000 Steuerzahler für das Programm angemeldet und dabei Vermögen von rund 46 Milliarden Franken deklariert hätten. Die Steuerbehörden rechnen mit Bussgelder in der Höhe von 13,5 Milliarden Franken.

Brasilien nicht das einzige Land

Die Schweizer Banken sind dabei bei weitem nicht der bevorzugteste Hort für unversteuerte brasilianische Gelder. Die wichtigsten Herkunftsländer der Vermögenswerte sind laut den Angaben die USA (52 Prozent), vor den Cayman-Inseln (23 Prozent), Grossbritannien (5,7 Prozent) und den Bahamas (3,9 Prozent). Die Schweiz folgt mit 3,4 Prozent erst auf Platz fünf.

Neben Brasilien haben auch Argentinien und Mexiko sogenannte Steuerregulierungsprogramme eingeführt.