Die Graubündner Kantonalbank setzt in Zukunft nur noch auf eine Zürcher Privatbank. Die zweite Beteiligung stösst sie ab – aus strategischen Gründen, wie es heisst.
Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hält seit geraumer Zeit substanzielle Beteiligungen an zwei Zürcher Privatbanken: An der Privatbank Bellerive und an der Private Client Bank. Wie die GKB nun mitteilte, ändert sie ihre Beteiligungsstruktur.
Sie verkauft ihren 50-Prozent-Anteil an der Private Client Bank an die übrigen Aktionäre. Im Gegenzug übernimmt sie die Bellerive zu 100 Prozent.
Erst volle Übernahme, dann wieder Verkauf
Die GKB gibt an, strategische Überlegungen hätten zu dem Entscheid geführt. Die Beteiligungsstrategie sei aber bislang ein Erfolgsmodell gewesen.
Damit werden die Gründe für den Schritt nicht klarer. Auch das weitere Vorhaben mit der Privatbank Bellerive lässt die Beweggründe nur erahnen. Denn die GKB plant nach der vollen Übernahme – zurzeit hält sie 62,5 Prozent – der Bellerive-Bank ihre Beteiligung noch im laufenden Jahr wieder auf 55 Prozent zu reduzieren.
Management bleibt
Es sollen dabei neue Investoren zum Zuge kommen. Demnach scheint die GKB alte Bellerive-Investoren auszukaufen, während sie neue noch suchen muss.
Am Geschäftsmodell der Bellerive wie auch im Management solle sich nichts ändern, hiess es. Sie verwaltet rund 4,4 Milliarden Franken Kundenvermögen.
Zum rückwirkend per 1. Januar 2016 erfolgten Verkauf der Private Client Bank heisst es, dieser setze Potenzial für strategisches Wachstum des Instituts frei.
Gewinnprognose bleibt bestehen
Dieses ist auf Family-Office-Dienstleistungen spezialisiert. Dabei bleibe die operative Zusammenarbeit mit der GKB bestehen.
Durch den Verkauf gehen der GKB zwar rund 15 Prozent des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts ab. Doch ändere sich an der Gewinnerwartung für das laufende Jahr nichts.
Die GKB werde ihre Beteiligungsstrategie fortsetzen, sie sei ein wichtiges Wachstumselement in der Vermögensverwaltung, wo die Bank nun noch rund 27 Milliarden Franken betreut.