Immer mehr kleinere Schweizer Banken betätigen sich als Vorreiter im Fintech-Bereich. Das jüngste Beispiel stammt aus dem Urnerland, wo der «UKB-Booster» zum Einsatz kommen soll.
Als Bank der Urnerinnen und Urner setzt sich die Urner Kantonalbank seit mehr als 100 Jahren für den Kanton Uri und seine Bewohner ein. Mit Crowdfunding beschreitet das Institut nun aber neue Wege, wie einer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist.
Die Initiative soll nicht nur zur Unterstützung der weiteren Projekte aus dem Jubiläumsjahr dienen, sondern verfolgt auch das Ziel, Erfahrungen zu sammeln, wie die Bank mittels Crowdfunding den Kanton noch umfangreicher unterstützen kann.
Crowdfunding mit dem «UKB-Booster»
Ab 15. April 2016 läuft in Zusammenarbeit mit dem Crowdfunding-Anbieter «wemakeit.ch» das erste Crowdfunding-Projekt. Die Projektinitianten haben dann die Möglichkeit ihr Projekt aus dem Jubiläums-Projektwettbewerb auf der Plattform «wemakeit.ch/ukb» erneut einzureichen, um es mit Hilfe einzelner Unterstützer (Crowd) und des «UKB-Boosters» doch noch finanzieren zu können.
Mit dem «UKB-Booster» bezahlt die Urner Kantonalbank einen Drittel der Gesamtsumme, maximal 10'000 Franken pro Projekt. Die Bank stellt für diese Initiative insgesamt 100'000 Franken zur Verfügung.
Der Ablauf
Das Crowdfunding-Prinzip ist mit dem «UKB-Booster» in drei Schritte gegliedert und baut dabei auf dem Know-how von «wemakeit.ch» auf. Nachdem die Projekte auf dem UKB-Channel der Plattform eingereicht wurden, müssen die Projektinitianten das erste Drittel der Finanzierungssumme mit Hilfe ihrer Unterstützer sammeln.
Nur wenn diese Hürde genommen ist, setzt der «UKB-Booster» ein. Dabei unterstützt die Urner Kantonalbank das zweite Drittel der Gesamtfinanzierungssumme mit einem Betrag von maximal 10'000 Franken und insgesamt 100'000 Franken. Das letzte Drittel finanziert sich wieder mit der Crowd.
BLKB bereits im Sommer 2015 gestartet
Wenn mit diesen drei Schritten die komplette Finanzierungssumme erreicht wurde, ist die Kampagne erfolgreich abgeschlossen und den Initianten wird der gesammelte Gesamtbetrag ausbezahlt. Die Projekte müssen bis spätestens 31. Dezember 2016 abgeschlossen sein.
Die UKB ist mit ihrem Projekt bereits die zweite Kantonalbank auf diesem Gebiet. Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) kündigte erstmals auf finews.ch im vergangenen Juli ihre Crowdlending-Plattform an, die seither mit gutem Erfolg läuft.