Die Vermögensverwaltung in der Schweiz ist nicht eben bekannt für starke Performance. Wie sich das Metier im letzten Jahr geschlagen hat, zeigt eine neue Studie.

Das Geld der Kunden entgegennehmen und darüber schweigen – das war Jahrzehntelang die oftmals die gängige Methode, mit der Schweizer Vermögensverwalter reich wurden. Doch mit dem Beginn der Weissgeld-Strategie lässt sich damit nicht mehr punkten – jetzt ist Performance gefragt.

Wie eine aktuelle Studie der Schweizer Analyse-Firma Zwei Wealth Experts bei 42 Schweizer Vermögensverwaltern und Banken zeigt, war es damit beim Gros der Anbieter nicht weit her. So verloren sie gemäss dem «Private Banking Report» gegenüber einer neutralen Benchmark in zwei von drei Strategien auf die wichtigsten Währungen das Geld ihrer Kundschaft.

«Verregneter Sommer»

Einzig bei Anlagestrategien auf den Dollar resultierte ein leichtes Plus von 0,18 Prozent; auf Franken-Portefeuilles wurden im Schnitt 0,88 Prozent verloren, im Euro gar 1,44 Prozent (siehe Grafik).

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Angesichts der schwierige Märkte, schliessen die Studien-Autoren, sei das gar nicht schlecht. «So wie ein guter Winzer trotz verregnetem Sommer einen guten Wein keltern kann, so haben viele Vermögensverwalter den widrigen Umständen zum Trotz anständige Resultate erzielt», urteilen sie.

Teuer erkauft

Anderseits weisen die Experten darauf hin, dass das Ergebnis aus Kundensicht teils teuer erkauft ist. «Bezüglich Kosten bleiben die Lösungen in der Schweiz weiterhin teuer». Insbesondere weisen sie darauf hin insgesamt ist das Preisniveau bei Vermögensverwaltungs- Mandaten stabil geblieben, wohingegen die Beratungsmandate eine deutliche Verteuerung erfahren haben (siehe Grafik unten).

 

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Damit wird die Schattenseite des Verzichts auf Retrozessionen immer deutlicher Sichtbar: Weil die Vermögensverwaltern die lukrativen «Kickbacks» von Produkteanbietern nicht mehr einbehalten dürften, bieten sie die Kunden nun über Beratungsleistungen vermehrt zur Kasse.