Adrian Künzi, Chef der Notenstein Privatbank, hat seine Ziele für das erste Halbjahr erfüllt. Es gelang ihm, das viel kritisierte Kosten-Ertrags-Verhältnis zu verbessern. Bei den verwalteten Vermögen hat er hingegen noch viel zu tun.

Die Raiffeisenbank legte einen überraschend starken Halbjahresausweis vor, wie finews.ch berichtete. Darin enthalten sind auch die Zahlen der Privatbanken-Tochter Notenstein.

Auffallend deutlich gesunken ist dabei das Kosten-Ertrags-Verhältnis mit aktuell 77,5 Prozent. Ein Jahr zuvor lag es noch bei hohen 93 Prozent – ein Makel, für den Notenstein-CEO Adrian Künzi (Bild) immer wieder Kritik einstecken musste. Nun konnte Künzi diese Kerbe endlich auswetzen. Vor rund zwei Monaten kündigte er an, die Quote im ersten Halbjahr auf 80 Prozent zu drücken. Und das hat er nun erreicht.

Der Bruttogewinn konnte ebenfalls deutlich gesteigert werden, und zwar von 6 Millionen Franken im Vorjahr auf 19,6 Millionen Franken per Mitte 2015. Auch hier liegt Künzi gut im selbst abgesteckten Zielband. Für das ganze 2015 erwartet er für Notenstein einen Bruttogewinn von 18 Millionen Franken, wie auch finews.ch berichtete. Von den 60 bis 70 Millionen Franken Gewinn, die Künzi einst gegenüber finews.ch als Fernziel nannte, ist die Privatbank allerdings noch ein gutes Stück entfernt.

Steigerung bei den verwalteten Vermögen notwendig

Die Effizienzsteigerung ist mitunter auf die Auslagerung des Asset Management in die seit letztem Juli unabhängig von der Privatbank operierenden Notenstein Asset Management zurückzuführen.

Damals übertrug die Notenstein Privatbank 5 Milliarden Franken an Vermögenswerten in die Notenstein Asset Management. Derzeit verwaltet die Notenstein Privatbank 15,9 Milliarden Franken, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Bei der Asset-Management-Sparte sind es bislang 13 Milliarden Franken.

Doch sowohl die Notenstein Privatbank als auch Notenstein Asset Management müssen sich diesbezüglich gewaltig steigern, um das Geschäft nachhaltig profitabel zu gestalten. Insofern ist mit weiteren Zukäufen zu rechnen.