Wer im Bankenwettbewerb bestehen will, muss dem Kostendruck standhalten und in sein Angebot investieren können. Um gemeinsam von Synergien profitieren zu können, planen nun zwei regionale Raiffeisenbanken eine Fusion.

Die Raiffeisenbanken Thunersee und Kiesental wollen sich zusammenschliessen. Durch die Fusion soll die Marktpositionierung gestärkt werden und man will sich für zukünftige Herausforderungen wappnen.

Die beiden Banken prüfen zurzeit einen partnerschaftlichen Zusammenschluss, heisst es in einem Schreiben an ihre jeweiligen Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Denn diese sollen letztendlich Ende März 2025 in Urabstimmungen über den Zusammenschluss entscheiden.

Die beiden Banken verweisen auf den derzeitigen starken Strukturwandel und die damit verbundenen Herausforderungen. Genannt werden dabei etwa steigende regulatorische Anforderungen und die daraus resultierenden Kosten, die rasante Digitalisierung und Technologieentwicklung sowie die sich verändernden Kundenbedürfnisse.

Gemeinsamkeiten bei Kundenstruktur

Die Verwaltungsräte der beiden Banken sind überzeugt, dass mit dem geplanten Schritt den anstehenden Herausforderungen perfekt begegnet werden kann, heisst es dort weiter. So könne in Zukunft eine hohe und zeitgerechte Beratungs- und Servicequalität für die Kundinnen und Kunden im Wirtschaftsraum Thun-Aaretal-Kiesental sichergestellt werden.

Die gewohnte Kundennähe mit allen bisherigen Geschäftsstellen soll erhalten werden und das Angebot in der Vermögens- und Firmenkundenberatung soll sich verbessern. Man baue dabei auch auf den bereits bestehenden Kooperationen etwa bei Marketing, Sponsoring, Kundenanlässen, oder Mitarbeiterausbildungen auf. Das Zusammengehen mache zudem aufgrund der aneinandergrenzenden Marktgebiete und der passenden Unternehmenskulturen Sinn.

Arbeitplätze und Standorte erhalten

Zusammen werde die fusionierte Regionalbank knapp 27’000 Mitglieder und gut 41’700 Kunden haben. Die Zahl der Mitarbeitenden werde kombiniert 95 betragen und die Bilanzsumme 2,4 Milliarden Franken. Alle Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben und mit der Fusion werde man als Arbeitgeber attraktiver.

Die detaillierten Modalitäten des angestrebten Zusammenschlusses sollen in den kommenden Monaten von den Verantwortlichen der beiden Banken erarbeitet werden.

Paritätische Besetzung

Zusammen werde man unter dem Namen Raiffeisenbank Thunersee-Kiesental firmieren und der Hauptsitz ist in Thun geplant. Verwaltungsrat und Bankleitung sollen paritätisch aus den bisherigen Gremien gebildet werden. Vorsitzender der Bankleitung soll Raiffeisen-Thun-Chef Bruno von Allmen werden.

Die technische und administrative Zusammenführung ist demnach per 10. Juni 2025 geplant und soll rückwirkend auf den 1. Januar 2025 gelten.