Ein Urgestein der Forensik- und Sicherheits-Branche geht in Genf vor Ort. Das kommt nicht von ungefähr.
K2 heisst einer der höchsten Gipfel des Himalaya-Gebirges. K2 Intelligence nennt sich eine international Sicherheitsfirma, die eben in Genf ein neues Büro eröffnet hat.
Hinter dem «K» verbirgt sich einer der Stars des verschwiegenen Forensik- und Detektei-Metiers: Jules Kroll, Gründer der gleichnamigen US-Sicherheitsfirma Kroll Associates.
Jeder Risk-Manager im Swiss Banking kennt Kroll. Wenn es darum geht, so genannt politisch exponierte Personen (PEP) zu überprüfen, möglicher Geldwäscherei auf den Grund zu gehen oder sich vor Datenklau zu schützen, dann sind die verschwiegenen Privat-Ermittler von Kroll eine der ersten Adressen – neben den Forensik-Abteilungen der «Big Four»-Beratungsunternehmen und Spezialfirmen wie Alaco oder Stroz Friedberg.
«CEO sollen wieder ruhig schlafen»
Im Jahr 2004 hatte Kroll seinen Partnern bei Kroll Associates den Rücken gekehrt, 2009 gründete er K2 Intelligence in New York, die mittlerweile auch den Versicherungsriesen AIG zu ihren Investoren zählt. Nach Niederlassungen Tel-Aviv, Madrid und London zieht es das Unternehmen nun in die Rhonestadt – wo die «alte» Kroll übrigens längst vor Ort ist.
K2 will auch hier mit ihrer Spezialität auftrumpfen: Also dem, was euphemistisch als «wirtschaftliche Aufklärung» bezeichnet wird. «Wir wollen, dass CEO wieder ruhig schlafen können», präzsierten K2-Europa-Chef Charles Carr (Bild links) und Schweiz-Direktor Frédéric Maendly (Bild links unten) – einem ehemaligen Bundesanwaltschafts-Mann – gegenüber dem Westschweizer Wirtschaftsblatt «L’Agéfi» (Artikel bezahlpflichtig).
Unter diesen Chefs werden sich nicht wenige Bankchefs befinden. Die Rolle Genfs als Drehscheibe für das Offshore-Banking sowie den Rohstoffhandel und die Verbindungen Richtung Afrika und dem Nahen Osten seien Gründe gewesen, nach Genf zu kommen.
Datensicherheit als Schweizer Plus
Bisher, so erklären die beiden K2-Manager, habe man die Schweizer Kundschaft von London aus betreut. Nun arbeiten bereits drei K2-Spezialisten fix in der Rhonestadt. Bis Ende Jahr will das Genfer Büro weitere Stellen schaffen.
Angeboten wird dabei die ganze Dienstleistungs-Palette: Von der Unterstützung bei Rechtsfällen über Geldwäsche-Bekämpfung und die Abwehr von Cyber-Attacken bis hin zur strategischen Beratung von Banken, wenn sie ein neues Marktgebiet erschliessen wollen.
Ein Plus für den Schweizer Markt sei dabei die Datensicherheit, rühmen die K2-Männer: Die sei hierzulande viel strikter als anderswo.