Die Aargauische Kantonalbank setzt mit einem guten Ergebnis einen Schlussstrich hinter die Affäre um das Finma-Berufsverbot für ihren designierten CEO. Dennoch sieht die Bank die nahe Zukunft finster.
Die Aargauische Kantonalbank (AKB) bringt ein schwieriges Jahr doch noch zu einem guten Ende. Wie die Staatsbank am Dienstag mitteilte, stieg der Jahresgewinn – bei leicht rückläufigen Bruttoertrag – um 1,4 Prozent auf 105,5 Millionen Franken. Die Bilanzsumme erweiterte sich derweil um 3 Prozent auf knapp 23 Milliarden Franken.
Damit ist es der Bank gelungen, die unterschiedliche Entwicklung ihrer beiden wichtigsten Standbeine auszubalancieren. Im Zinsengeschäft nahm der Ertrag nämlich um 12 Millionen Franken auf 254 Millionen Franken ab. Dies trotz höheren Ausleihungen und üppig geflossenen Spareinlagen von fast 10 Milliarden Franken.
Dafür stieg der Ertrag im kleineren Kommissionsgeschäft mit Wertschriften und Anlagen um 11 Prozent auf rund 73 Millionen Franken.
Chefsuche steht noch bevor
Das solide Resultat vermag einen Schlussstrich hinter die Ereignisse vom letzten Herbst zu setzen. Ende Oktober kam es bei der AKB zum Eklat. Damals verhängte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) überraschend ein Berufsverbot über ex-Bank-Coop-Chef Andreas Waespi, der Anfang 2015 die Nachfolge als Chef der AKB hätte antreten sollen. Waespi wurde von der Aufsicht für Kursmanipulationen bei der Bank Coop verantwortlich gemacht, wie auch finews.ch berichtete.
Der bisherige AKB-CEO Rudolf Dellenbach wurde in der Folge bis Mitte 2016 weiter verpflichtet. Mit der Suche nach einem Nachfolger will die Bank erst im Sommer 2015 beginnen, wie es hiess.
Folgen des SNB-Entscheids
Bis dahin könnte sich die Lage für das Staatsbank erneut eintrüben. In seinem Ausblick hielt AKB-Chef Dellenbach nämlich am Dienstag fest, dass sein Institut für das laufende Geschäftsjahr mit einem tieferen Ergebnis als 2014 rechne – dies als Folge des SNB-Entscheids vom letzten Januar.
Insbesondere das Zinsgeschäft dürfte sich gesamthaft negativ entwickeln und damit die Erfolgsrechnung der Bank in 2015 «deutlich belasten», so Dellenbach.