Schweizer Bundesstrafrichter zwingen Vatikanbank zur Beichte
Die Bank des Kirchenstaats wehrte sich gegen die Überstellung von Kundendaten von Zürich nach Rom. Vergeblich, wie sich nun zeigt.
Die Bank des Kirchenstaats Istituto per le Opere di Religione (IOR) wollte eigentliche alles unternehmen, um die Vorwürfe der Verwicklung in Mafia- und Korruptions-Affären hinter sich zu lassen. Doch gegen die Aufforderung, Kontodaten über mutmasslich illegale Gelder ihrer Zürcher Niederlassung an die Steuerfahnder in Rom zu übermitteln, wehrte sie sich vehement.
Vergeblich, wie sich nun zeigt. Wie die «Neue Zürcher Zeitung» berichtet, hat das Bundestrafgericht in Bellinzona TI nun eine Beschwerde der Vatikanbank gegen die Datenauslieferung abgewiesen.
Pfründen eines Erzbischofs?
Die Tessiner Staatsanwaltschaft hatte bereits im letzten Sommer auf ein italienisches Rechtshilfegesuch reagiert und die Herausgabe der Daten an die Staatsanwaltschaft in Rom verfügt.
Ausgeliefert werden dem Bericht zufolge Kontounterlagen aus den Jahren 2006 und 2007. Von Bellinzona nicht bewilligt wurde hingegen die Übermittlung von Unterlagen, die aus der Zeit zwischen 2012 und 2014 stammen.
Nun wird sich zeigen, was die Untersuchunge der italienischen Behörden zutage fördern. Laut italienischen Medienberichten sollen sich die Untersuchungen um einen 90-jährigen emeritierten Erzbischof drehen. Würde sich dies bestätigen, hätte der Vatikan und seine Bank einen Skandal mehr.