Die Schweizer Grossbank verliert einen wichtigen Vertriebsmann – ausgerechnet an die ausländische Konkurrenz.
Unter Vetriebsleuten ist Roger Bootz (Bild) bestens bekannt: Der smarte Banker verantwortete bei der UBS im Marktgebiet Europa den Verkauf der wichtigen Indexfonds (ETF).
Nun nicht mehr. Wie die Agentur «Reuters» berichtet, wechselt Bootz per sofort zur Deutsche Asset & Wealth Management in Frankfurt. Bei der Fondstochter der Deutschen Bank leitet er wiederum den Vertrieb von Indexprodukten – allerdings in einem grösseren Rayon. Neben Europa muss Bootz nun auch den Mittleren Osten und Afrika mit ETF beschicken.
Der Wechsel wirft ein Licht auf die stets wechselnde Hackordnung im boomenden Geschäft mit ETF-Produkten.
Gerangel ums Boom-Geschäft
Gemäss Angaben des amerikanischen Vermögensverwaltungsriesen Blackrock fliesst den Produkten Jahr für Jahr mehr Geld zu. Waren etwa im Jahr 2000 «nur» 79 Milliarden Dollar in die passiven Fonds investiert, sind es heute sagenhafte 2668 Milliarden Dollar. In diesem Elefanten-Business ist die Deutsche Asset & Wealth Management nach verwalteten Vermögen weltweit die Nummer 5, während es die UBS nicht unter die Top-10-Anbieter schafft. Weltmarktführer ist die Blackrock-Tochter iShares.
In der Schweiz ist das anders: Dort konnte die UBS anfang 2014 am meisten Indexfonds absetzen und damit iShares überrunden – ein Erfolg, zu dessen Architekten wohl auch Bootz zählte. Mit seinem Wechsel zur Konkurrenz könnten nun die Karten im Schweizer Geschäft mit den Indexfonds nochmals neu gemischt werden.