Wollen es die Banken mit der Klientel von morgen nicht ganz verspielen, sollten sie sich die folgenden Umfrageergebnisse unbedingt zu Gemüte führen.
Bei den 15- bis 30-jährigen Menschen stehen die Banken nicht hoch im Kurs – zumindest in den USA, wie dem «Millennial Disruption Index» zu entnehmen ist. Dabei handelt es sich um eine Erhebung, die über den Zeitraum der vergangenen drei Jahre mit insgesamt 10'000 Personen durchgeführt wurde.
Dabei kommen interessante Erkenntnisse zutage: Eher humoristisch ist sicherlich die Feststellung, wonach 71 Prozent der Befragten lieber zum Zahnarzt gehen würden als sich ein Verkaufsgespräch eines Bankers anzuhören.
Bereit zum Wechsel der Bank
Mehr Gehalt hat gewiss die Feststellung, dass 53 Prozent der Umfrageteilnehmer finden, dass sich der Service ihrer Banken nicht von demjenigen anderer Finanzinstitute unterscheide. Mit anderen Worten: Der vielbeklagte Mangel an Differenzierungspotenzial unter den einzelnen Geldhäusern ist eine Tatsache.
Vor diesem Hintergrund erstaunt es auch nicht, dass 33 Prozent der Befragten auch bereit wären, innert 90 Tagen ihre Bank zu wechseln. Und wohin gingen sie?
Innovationen kommen von aussen
Knapp die Hälfte der Befragten sind überzeugt, dass die Finanz-Tools, die man künftig brauchen wird, von Startups kommen und nicht mehr von den Banken selber. Darum interessieren sich auch 73 Prozent der Befragten wesentlich mehr für Finanzapplikationen, wenn diese von innovativen Firmen wie Google, Amazon, Apple, Paypal oder Square kommen.
Und gerade weil mehr als zwei Drittel der Umfrageteilnehmer der Überzeugung sind, dass der Zugriff aufs Geld und die Art und Weise wie wir bezahlen schon in fünf Jahren radikal anders sein wird, sind 33 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie ganz generell keine Bank mehr benötigen werden.
Die Klientel von heute und morgen
«The Millennial Disruption Index» wurde von «Scratch» erstellt, einem Research-Team, das für den amerikanischen Medienkonzern Viacom arbeitet. Über die vergangenen drei Jahre hat dieses Team insgesamt 10'000 Personen aus 73 Unternehmen entweder mündlich oder schriftlich befragt. Bedingung war, dass die Probanden zwischen 1981 und 2000 geboren wurden, also «Millennials» sind.