Die UBS kann mit ihrer Investmentbank nach eigenen Angaben nicht mehr so viel Geld verlieren wie während der Finanzkrise. Das sagt Andrea Orcel.

«Ein Verlust von 50 Milliarden Franken ist heute unmöglich», betont Investmentbanking-Chef Andrea Orcel in seinem ersten Interview in der Schweiz seit seinem Amtsantritt. Nachzulesen ist das Gespräch in der neusten Ausgabe des Wirtschaftsmagazins «Bilanz».

Die Hilfe vom Staat benötige die UBS in keinem Fall mehr. «Wenn der schlimmste Fall eintritt, müssen wir ihn uns leisten können. Das können wir heute. Der Steuerzahler darf niemals wieder für uns zahlen müssen.»

Mehrere Befürworter für Totalverkauf

Erstmals räumt die UBS auch ein, dass es innerhalb der Bank Anhänger eines Totalausstiegs aus dem umstrittenen Fixed-Income-Geschäft gegeben habe.

«Es gab innerhalb der Bank sogar Befürworter für den Totalverkauf des Fixed-Income-Geschäfts. Aber wir haben uns dagegen entschieden. Ich will ein starkes Fixed-Income- Geschäft, aber nur im Rahmen unseres kundenorientierten Kapital-Light-Modells und innerhalb unserer Risikolimiten», so Orcel.

Drakonisches Vorgehen

Zur Lohnpolitik sagte Orcel: «Als ich anfing, lag unserLohnniveau ein Viertel unter den Wettbewerbern. Heute gilt: Wer bei uns Leistung bringt, wird wettbewerbsfähig bezahlt.Wer schlecht arbeitet, bekommt bei uns viel weniger. Wir sind auch gegen Garantien. Auch bei der Vergütung sind wir damit so drakonisch vorgegangen wie keine andere Investmentbank.»