Ein entlassener Analyst kämpft derzeit vor einem Londoner Gericht gegen die UBS. Weil er illegale Machenschaften aufdecken wollte, habe die Bank ihn einfach auf die Strasse gestellt.

amusa-gbola Gbola Amusa hatte einen steile Karriere hinter sich: Nach dem Medizinstudium an der Washington University startete er als Analyst bei den Investmentbanken Goldman Sachs und Bernstein. Es folgten parallel dazu ein MBA-Abschluss an der Universität Chicago sowie das Bestehen der CFA-Prüfungen.

2007 stieg der US-Amerikaner bei der UBS Investmentbank ein. Und rasch erwarb er sich in London den Ruf eines führenden Pharma-Analysten in Europa. Sein letzter Karriereschritt bei der UBS: Managing Director im Bereich Global Pharmaceuticals und Research-Chef für den europäischen Pharmabereich bei der UBS.

Abruptes Ende seiner Karriere

Doch dann folgte der Knick. Die UBS feuerte ihn letztes Jahr. Der heute 40-jährige Amusa benennt nun einen eigentlichen Grund für seine Entlassung. Er habe illegales Verhalten von leitenden Angestellten aufdecken wollen.

Dabei soll es sich um «Insiderhandel und angeblich kriminelle Aktivitäten» handeln, behauptet er. Die UBS habe ihn nur rausgeworfen, weil er seine Kollegen verpfeifen wollte, so Amusa.

Unter den Teppich gekehrt

Denn auf der Bank hatte man für den Whistleblower offenbar taube Ohren. Niemand wollte etwas davon wissen, nicht einmal die Compliance-Abteilung der UBS. Denn dort hatte man mit der Libor-Affäre und dem Fall Adoboli alle Hände voll zu tun, so die Darstellung von Amusa.

Nun müssen die Richter der ganzen Sache genauer nachgehen. Ein Gericht in London soll den Fall jetzt endgültig klären, wie die britische Zeitung «The Times» (Artikel kostenpflichtig) berichtet.