Das Asset Management der Credit Suisse will vermehrt sehr vermögende Personen als Kunden gewinnen und hofft so auf ein anhaltendes Wachstum beim Nettoneugeld.
Was hat die Credit Suisse (CS) eigentlich mit ihrem Asset Management vor, nachdem diese früher eigenständige Geschäftssparte Ende 2012 in die Division Privat Banking & Wealth Management integriert wurde?
Eine gewisse Klarheit auf diese Frage zu schaffen, versuchten Michael Strobaek (Bild), Leiter Asset Management Schweiz und Gruppen-CIO, sowie Timothy Blackwell, Head Asset Management Core Investments, an einer Medienveranstaltung am Mittwoch in Zürich.
Klar wurden dabei zumindest, drei Dinge: dass die Credit Suisse ihr Asset Management auf das Boutique-Modell ausrichten will; verstärkt sehr vermögende Personen, die so genannten Ultra-High-Net-Worth-Individuals (UHNWI), anpeilt; und weiter auf den Standort Schweiz setzt.
Speziallösungen für höhere Margen
Insgesamt, davon ist Investmentchef (CIO) Strobaek überzeugt, befindet sich die weltweite Asset-Management-Branche weiter im Wachstum. Die Credit Suisse, die mit diesem Namen über einen starken Brand verfüge, wolle an diesem Wachstumsmarkt mit einem Boutique-Modell teilhaben.
Die Boutique-Strategie, in der die einzelnen Bereiche unternehmerisch selbständig agieren, bietet offenbar die Möglichkeit, jene Lösungen zu erstellen, nach denen UHNWIs verlangen.
Da Speziallösungen eine höhere Marge abwerfen als konventionelle, sieht es Strobaek denn auch nicht als Widerspruch, dass das Asset Management genau im UHNWI-Bereich wachsen will, in dem generell tiefere Bruttomargen als mit anderen Kundengruppen erzielt werden.
Kritische Grösse für Profitabilität
Blackwell glaubt zudem, dass der Anteil der verwalteten Vermögen der Privatkunden von derzeit 13 Prozent an den verwalteten Vermögen im Asset Management auf 20 Prozent steigen könnte. Der Konzern will bis 2016 die verwalteten Vermögen mit UNWHI von derzeit 45 Prozent auf mehr als die Hälfte der gesamten Kundendepots hochfahren.
Alle Bereiche des Asset Managements erreichen gemäss Blackwell die kritische Grösse, um profitabel zu sein. Im Bereich Core Investments will die CS die Einheit Equities organisch ausbauen. Diese verwaltet in der Schweiz Vermögen von 13 Milliarden Franken.
Er sei davon überzeugt, dass in dieser Sparte die verwalteten Vermögen auf 20 Milliarden Franken ausgebaut werden könnten. Allerdings sei Grösse an sich nicht das Ziel der Bank, sondern die Profitabilität ihrer Geschäftseinheiten.
Noch mehr Neugeld erwartet
Insgesamt glaubt Strobaek, dass das Asset Management bei den verwalteten Vermögen weiter zulegen kann. Im vergangenen Jahr verbuchte die Geschäftseinheit einen Netto-Neugeldzufluss von 11,3 Milliarden Franken. «Ich wäre enttäuscht, wenn sich dieses Wachstum 2014 nicht fortsetzen würde», sagte der CIO.