Die Credit Suisse hat in Singapur ein Ausbildungs- und Kompetenzzentrum für Mitarbeiter und Kunden im asiatisch-pazifischen Raum eröffnet. Das Konzept ist wegweisend.
Während in unseren Breitengraden der Niedergang der guten alten Schweizer Banktradition mitsamt Bankgeheimnis beklagt – in manchen Kreisen zynischerweise auch zelebriert – wird, herrscht in Südostasien noch Aufbruchsstimmung – vor allem in Singapur.
Dort hat die Credit Suisse am Freitag «The Wealth Institute» eröffnet. Das Konzept ist wohl einzigartig. Denn es soll nicht nur die Vermögensverwaltung nach Schweizer Art den asiatischen Private Bankern vermitteln, sondern der wohlhabenden Kundschaft auch als Anlauf- und Informationsstelle dienen.
Alles dreht sich um Talente
Situiert im Herzen der Löwenstadt, im ‹One Raffles Link›, wird das neue Institut (Bild unten) allein in diesem Jahr rund 250 Ausbildungsprogramme für rund 3'500 bankinterne Teilnehmer anbieten, wie die Credit Suisse am Freitag im Rahmen einer feierlichen Eröffnung bekanntgab.
Die einzelnen Kurse, die von internen und externen Fachleuten gegeben werden, richten sich sowohl an Frontleute, als auch an zukünftige Führungspersönlichkeiten innerhalb der Bank – «talent development» heisst dabei das neue Modewort im asiatisch-pazifischen Raum für die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern.
«Einer konzisen und nachhaltigen Ausbildung kommt eine immer grössere Bedeutung zu, da der Bedarf an hochkarätigen Private Bankern in der Region nach wie vor enorm ist und kaum über den existierenden Arbeitsmarkt gedeckt werden kann», sagte Francesco de Ferrari (im Eingangsbild links), verantwortlich für das CS-Private-Banking im asiatisch-pazifischen Raum.
Vermögende Unternehmer im Visier
Einzigartig ist das «Wealth Institute» der Credit Suisse insofern, als dass in diesem Zentrum auch die vermögende Klientel der Region mit Kursen und Informationsprogrammen beglückt werden soll, wie am Freitag weiter zu erfahren war. Das kommt nicht von ungefähr, denn in Asien rekrutiert sich die Zielkundschaft der vermögenden Privatpersonen vorwiegend aus Unternehmern, die über die vergangenen Jahrzehnte zu riesigen Vermögen gekommen sind und diese nun geschickt und sinnvoll einsetzen wollen.
«In diesem Zusammenhang sind anspruchsvolle Lösungen gefragt, die sehr stark von der Kompetenz und der Erfahrung der Beschäftigten abhängen», sagte Helman Sitohang (im Eingangsbild rechts), CEO für Südoastasien und zuständig für die Investmentbank der CS in der Region Asien-Pazifik.
Kurse für die Kunden von morgen
Unter diesen Prämissen vermittelt die Credit Suisse – wie auch eine Reihe weiterer internationaler Banken – Kurse zu Themen wie «soziales Unternehmertum», «Philanthropie», «Nachfolgeregelung» oder «Finanzausbildung für die Generation von morgen». Allein in diesem Jahr werden es 35 sein.
Vor diesem Hintergrund steht das neue «Wealth Institute» der Schweizer Grossbank durchaus als etwas Einzigartiges da; nutzt es doch das interne Know-how sowie die Schweizer Banktradition sowohl für die eigenen Mitarbeiter als auch für die Klientel.
CS ein Pionier der Qualität in Singapur
Die Credit Suisse war 2005 die erste Bank in Singapur, die mit den Qualitätsstandards des Singapore Institute of Banking and Finance (IBF) für ihre internen Schulungsprogramme ausgezeichnet wurde, wie IBF-CEO Puay See Ong (im Eingangsbild in der Mitte) am Freitag betonte.
Seither sind – allein im «Frontline Training» – mehr als 800 CS-Kundenberater aus der asiatisch-pazifischen Region ausgebildet und zertifiziert worden, wie die Schweizer Grossbank am Freitag betonte.