Im Zusammenhang mit der Pleite des Windpark-Betreibers Windreich gibt es einen Verdacht gegen das Basler Institut: Anleger fühlen sich von ihm hintergangen.

Bein Ombudsmann der deutschen Banken sei eine Beschwerde von Windreich-Anlegern gegen Sarasin (heute J. Safra Sarasin) eingereicht worden, die sich von der Bank hintergangen fühlen, schreibt die «SüddeutscheZeitung». Auf Betreiben des Instituts seien den Anlegern Windreich-Anleihen ins Depot gebucht worden; unabhängig davon, welche Investmentstrategie diese Kunden überhaupt verfolgt hätten, heisst es in der Klage.

Die Papiere des Windpioniers hätten plötzlich teils einen sechsstelligen Betrag in Depots ausgemacht, in Einzelfällen sogar bis zu 40 Prozent des Gesamtportfolios. Dass Windreich dabei war, in Schieflage zu geraten, hätte der Bank damals aber längst klar sein müssen, vermuten die Investoren.

Versteckte Provisionen kassiert

Zudem habe Sarasin sich für den Vertrieb der Anleihen «Provisionen gewähren lassen», heisst es in der Beschwerde der Anleger. Diese seien dann jedoch nicht als Provisionen, sondern anderweitig verrechnet worden. Dabei hatten sich vorsichtige Anleger noch schriftlich versichern lassen, dass die Bank keinerlei Provisionen für die von ihr empfohlenen Anlagen bekomme, «um von vornherein Interessenskollisionen zu vermeiden».

Sarasin wollte einen Fragenkatalog der «SüddeutschenZeitung» zu den Vorwürfen nicht kommentieren. Windreich-Gründer Balz bestreitet, dass Windreich beim Vertrieb der Anleihen mit Provisionen nachgeholfen habe.