Die Schweizer Grossbank UBS zieht Konsequenzen aus der umstrittenen Anstellung von Söhnen und Töchtern einflussreicher Personen in China: Sie suspendiert zwei Mitarbeiter.
Bei der UBS hat die Anstellung von Söhnen und Töchtern einflussreicher Persönlichkeiten aus China Folgen. Die Schweizer Grossbank suspendiert in Asien zwei Mitarbeiter, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» am Montag berichtete.
Vorübergehnd gehen mussten vergangene Woche Joseph Chee, Head of Capital Market Solutions, sowie Sharlyn Wu, deren Funktion laut «Reuters» nicht identifiziert werden konnte. Die UBS wollte gegenüber finews.ch keine Stellungnahme zu dem Vorgang beziehen.
Alles wegen eines Börsengangs in Hongkong
Die Entlassung der beiden Beschäftigten steht offenbar im Zusammenhang mit der Anstellung von Joyce Wei, Tochter des Chairman von Tianhe Chemicals. Die Gesellschaft plant dieses Jahr den Gang an die Börse in Hongkong. Das Platzierungsvolumen wird auf rund 1 Milliarde Dollar geschätzt.
Joyce Wei, beziehungsweise Jiao Wei, wie sie mit chinesischem Namen richtig heisst, arbeitete von Januar 2012 bis August 2013 für die US-Investmentbank J.P. Morgan. Das Institut hatte sich um die Abwicklung des Börsengangs von Tianhe Chemicals bemüht, brach die Beziehungen zum chinesischen Unternehmen aber ab, als Jiao Wei im Oktober 2013 zur UBS wechselte, wie die «South China Morning Post» im vergangenen Dezember aufgedeckt hatte.
Börsenaufsicht untersucht Korruptionsverdacht
Die grösste Schweizer Bank ist eines von mehreren Banken, die versuchen, ein Mandat für den Börsengang zu kriegen.
Die amerikanische Börsenaufsicht (SEC) führt im Zusammenhang mit den Anstellungspraktiken von Banken in China derzeit eine Untersuchung durch, ob der Tatbestand der Bestechung vorliegt. Im Zentrum steht J.P. Morgan, aber auch die beiden Schweizer Grossbanken sind offenbar tangiert.
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