Die Credit Suisse investiert in einen Online-Marktplatz für Software und will anderen Banken bei der Reduktion der Kosten helfen.

Der Online-Marktplatz für Software der Credit Suisse soll vor allem in den Bereichen Investmentbanking und Hedge Funds genutzt werden, wie die britische Wirtschaftszeitung «Financial Times» (Artikel kostenpflichtig) berichtet.

Die Lancierung von «Eco Financial Technology», wie die Plattform heisst, ist auf Anfang 2014 geplant. Im IT-Bereich würden die Ausgaben auf Grund der verschärften Regulierung und wegen der zunehmenden Bedeutung des elektronischen Handels rapide steigen. Im Gegensatz zu früher gebe es bei Software kaum mehr einen Wettbewerbsvorteil, erklärte eine Sprecherin des Instituts gegenüber finews.ch.

Mit verschiedenen Applikationen will die Credit Suisse Banken, Hedge Funds und Software-Unternehmen helfen, die Kostenbürde durch den Verkauf von bankenspezifischer und eigenständig entwickelter Software an Mitbewerber zu senken.

Ähnliche Projekte gescheitert

Allerdings seien andere Versuche bisher gescheitert, Kosten durch Joint Ventures, Partnerschaften oder Open-Source-Projekt zu senken, schreibt die britische Zeitung weiter. Das liege einerseits an der gegenseitigen Animosität der Institute und anderseits an der massgeschneiderten Software.

So habe die Deutsche Bank vor einem Jahr eine Initiative zum Teilen von Markt- und Handelssoftware im Sektor lanciert. Doch in der Zwischenzeit sei wenig geschehen. Gemäss einer mit der Sache involvierten Person hätten lediglich zwei Banken für das Projekt gewonnen werden können.

Spezialisten kaum überrascht

Software-Experten sind nicht überrascht, dass solche Projekte immer wieder scheitern. Viele Banken würden allzu spezialisierte Software verwenden, die nicht ohne weiteres auf Plattformen anderer Institute transferiert werden könne, sagt Jeffrey Wallis, von der IT-Entwicklungs- und Beratungsfirma SunGard Consulting Services.