Schlechte Botschaft für Schweizer Privatbanker: Ihre Kompensationen dürften in zehn Jahren deutlich unter dem heutigen Niveau liegen – Spezialisten vielleicht ausgenommen.

Die Beschäftigten in der Schweizer Privatbanken-Branche müssen sich darauf einstellen, dass sie in zehn Jahren 15 bis 25 Prozent weniger verdienen werden als heute. Dies ist eine von 13 Erkenntnisse der vom Beratungsunternehmen KPMG und der Universität St.Gallen durchgeführten Umfrage bei den Branchenvertretern. Dabei wollten die Autoren der Umfrage «Succes through innovation – achieving sustainability and client-centricity» wissen, wie die Branche sich im Jahr 2022 sieht.

Nur gerade 15 Prozent der Befragten glauben, dass die Entschädigungen der Mitarbeitenden im Jahr 2022 höher oder unverändert ausfallen werden als heute. Die grosse Mehrheit geht indes davon aus, dass es bei Kompensationen zu Einbussen in der Grössenordnung in der erwähnten Bandbreite kommen wird.

Engpass beim Personal mit Kentnissen übger ausländische Vorschriften

Für gewisse Spezialisten sehen die Lohnperspektiven möglicherweise aber weiter gut aus, insbesondere für solche, die mit ausländischen Vorschriften vertraut sind. Denn die Banken sehen es als eine der grossen Herausforderung an, geeignetes Personal zu finden, welches mit den jeweiligen ausländischen Vorschriften vertraut ist und die Rechtskomformität sicher stellen kann.

Insgesamt glaubt die Mehrheit der Befragten aber weiterhin daran, dass der Finanzplatz Schweiz eine führende Rolle im internationalen Private Banking spielen wird. Dabei gehen die Befragten davon aus, dass der automatische Informationsaustausch in Kraft sein wird.

Fokus auf Kunden mit Vermögen von 1 bis 5 Millionen Franken

Als Zukunftsmärkte sehen die Banken die BRICS-Staaten, den Mittleren Osten sowie Singapur und Hongkong an. Dabei will sich die Mehrheit in den nächsten zehn Jahren auf Kunden mit Vermögensverwerten zwischen 1 bis 5 Millionen Franken fokussieren.

Aber auch in der Schweiz sehen die Privatbanken Wachstumschancen. Rund 60 Prozent der Befragten wollen den Anteil der Schweizer Kunden bis 2022 ausbauen.