Die in Zürich domizilierte Rothschild Bank blickt auf ein durchzogenes Geschäftsjahr 2012/2013 zurück. Trotz Gewinnrückgang konnte sie ihre Kundengelder steigern, wie Recherchen von finews.ch ergaben.

Insgesamt verwaltete die Rothschild Bank im per Ende März 2013 abgeschlossenen Geschäftsjahr 14,36 (im Vorjahr: 13,26) Milliarden Franken an Kundenvermögen, wie Recherchen von finews.ch ergaben. Dies entspricht einem Plus von 8,3 Prozent, wie das Unternehmen, das von Veit de Maddalena (Bild) geführt wird, auf Anfrage bestätigte.

Dem Plus in den Depots steht indessen ein deutlicher Ergebnisrückgang gegenüber. Der Konzerngewinn brach um knapp 20 Prozent auf 15,81 (im Vorjahr: 19,6) Millionen Franken ein.

Gestiegene Kosten

Diese Entwicklung ist gemäss weiteren Informationen vor allem auf gestiegene Informatikausgaben, höhere Raumkosten, Abschreibungen und verteuerte regulatorische Vorgaben zurückzuführen.

Wie erinnerlich investierte die Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr in eine neue globale Betriebsplattform sowie in ihr IT-System. Dabei kam es zu einer Verzögerung in der Implementierung, was wiederum zu höheren Kosten führte.

Weniger Personal

Gesunken ist überdies der Personalbestand, der sich per Ende März 2013 (inklusive Tochtergesellschaften) auf total 420 Vollzeitstellen belief. Dies entspricht einem Rückgang von insgesamt 32 Stellen oder 7,1 Prozent. Vor Jahresfrist hatte die Rothschild Bank noch 452 Vollzeitstellen ausgewiesen. Die Personaleinsparungen fielen sowohl in der Schweiz (-20 Stellen), als auch im Ausland (-12 Stellen) an.

Wie weitere Recherchen ergaben, musste die Bank trotz Neugeldzuflüssen aus dem Onshore-Geshäft in Deutschland, der Schweiz und Grossbritannien unter dem Strich einen Neugeldabfluss von 258 Millionen Franken verbuchen. Im Vergleich dazu: Per Ende März 2012 hatte noch ein Neugeldzufluss von 971 Millionen Franken resultiert.

Investitionen in der Schweiz

Wie intern zu vernehmen ist, hat die Rothschild Bank im vergangenen Jahr die Anzahl Märkte, in denen sie aktiv ist, weiter reduziert. Im laufenden Jahr will sie allerdings zusätzliche Ressourcen in der Schweiz investieren und dabei auch Chancen nutzen, die sich durch den Paradigmenwechsel im hiesigen Private-Banking-Sektor ergeben.

Das Verbot von Retrozessionen, die Einführung von Finanztransaktions-Steuern in Teilen Europas sowie wachsende Prozessrisiken würden die Rahmenbedingungen für das Geschäft erheblich anspruchsvoller machen, heisst es aus dem Innern der Bank.

Ziel: Kapitalerhalt

In ihrem Investmentprozess verfolgt das Finanzinstitut noch klar das Ziel eines realen Kapitalerhalts. Damit hat sich die Rothschild Bank vom traditionellen Anlageklassen-Denken entfernt und verfolgt einen Ansatz, der es ihr erlauben soll, die Ziele der Kunden besser zu erreichen und die Volatilität im Markt auf ein Minimum zu beschränken.