Hohe Gehälter für viel heisse Luft – so lautet der Vorwurf, den sich viele Banker anhören müssen. Eine Studie zeigt nun: Sie denken das offenbar auch selbst.

Dass sich die Finanzbranche so einiges an Vorwürfen anhören muss, ist nichts neues. Dass es die Banker selbst sind, die ihre Rolle schlecht reden, ist allerdings kurios.

Das britische Chartered Institute of Personnel and Development hat unter den Angestellten am Finanzplatz London eine Umfrage durchgeführt und 1026 von ihnen über ihre Gehälter und über die Aussichten in der Branche befragt.

Das überraschende Ergebnis: 75 Prozent finden, dass in ihrer Branche zu hohe Gehälter gezahlt werden, berichtet das «Wall Street Journal».

Besonders Banker überbezahlt?

Bei den Banken sind es sogar 80 Prozent. Und offenbar teilt diese Meinung auch das obere Management. 66 Prozent der hochrangigen Manager finden die Branche zu gut bezahlt.

Doch damit nicht genug. 64 aller Befragten gab an, nicht genau zu wissen, wofür genau sie eigentlich so gut bezahlt werden. Nur 14 Prozent konnten ein paar Argumente anbringen, warum sie ihr Gehalt verdienen. Und auch die Aussichten sind nicht besonders rosig.

39 Prozent haben in der Branche keinen wesentlichen ideologischen Wandel erlebt. Der Fokus habe sich nicht zum Kunden hin gewandelt. Für 10 Prozent wurde es sogar noch schlimmer: Im Grunde gehe es nur um Profit.