Der britische Gesetzgeber will diese Woche prominente UBS-Vertreter ausquetschen. Auch für Ex-Konzernleiter Marcel Rohner hat die Libor-Affäre ein Nachspiel.
Nachdem die UBS von den britischen und amerikanischen Behörden zu einer horrenden Geldstrafe verdonnert wurde, müssen nun einige aktuelle und vergangene Spitzenmanager zum Libor-Skandal Stellung nehmen.
Die britische parlamentarische Kommission PCBS (Parliamentary Commission on Banking Standards) will von einigen UBS-Führungskräften mehr über die allgemeinen Standards und über die vorherrschende Kultur der Grossbank erfahren.
Rohner & Co. werden abgeklopft
Andrea Orcel, der derzeitige Leiter der UBS Investment-Bank, wird am Mittwoch vor der Kommission antraben müssen. Auch Chief Risk Officer Philip Lofts und der Global Head of Compliance, Andrew Williams, müssen zur Befragung durch den Ausschuss erscheinen, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet.
Zusätzlich wird sich auch Marcel Rohner, der UBS-Konzernleiter zwischen Juli 2007 und Februar 2009, am Donnerstag vor dem politischen Gremium stellen müssen. Auch Huw Jenkins, Jerker Johansson und Alex Wilmot-Sitwell, ranghohe Ex-Führungskräfte der Investment-Bank-Divison der UBS, stehen diese Woche voll und ganz im Rampenlicht der britischen Behörde.
Einflussreiche Kommission
Die als einflussreich bekannte überparteiliche britische Kommission PCBS wird von Andrew Tyrie geleitet. Auch der künftige anglikanische Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, gehört zum Komitee.