Das Interesse an der Altersvorsorge ist gross, nicht aber das Verständnis darüber. Zudem gelte es endlich Frauen und Junge besser anzusprechen, sagt Pax-Chef Peter Kappeler gegenüber finews.ch.
Am kommenden 22. September geht es mal wieder um die Renten. Zur Abstimmung gelangt die Reform der beruflichen Vorsorge (BVG-Reform). Diese hat zum Ziel, die Finanzierung der zweiten Säule zu stärken.
Das sei eine wichtige Abstimmung, sagt Peter Kappeler im Gespräch mit finews.ch. Zum einen könne mit der Reform nicht nur das Leistungsniveau insgesamt gehalten, sondern auch Personen mit tiefen Einkommen sowie Teilzeitbeschäftigten geholfen und ihre Renten verbessert werden.
Die Nachfrage ist gross, die Konkurrenz auch
Kappelers Engagement kommt nicht von ungefähr: Er ist CEO der Pax Versicherung, einer klassischen Vorsorgespezialistin. Das Geschäft ist anspruchsvoller geworden. «Wir haben deutlich mehr Marktteilnehmer», sagt er.
Auch weil die Nachfrage insbesondere im Bereich der dritten Säule in den vergangenen Jahren gestiegen ist.
Allerdings ist das Wissen der Bevölkerung darüber gering, wie jüngst eine Umfrage von Sotomo im Auftrag von Zurich Schweiz und den Vita Sammelstiftungen ergab. 71 Prozent der Befragten sind beispielsweise nicht sicher, welche Bedeutung der Umwandlungssatz hat.
Erfolgreich dank gut ausgebildeten Mitarbeitenden
«Wir müssen das Vorsorgethema noch viel verständlicher machen», sagt Kappeler. Aus diesem Grund investiert Pax viel in die Ausbildung der Angestellten. «Die Mitarbeitenden sind die Basis fürs Kundenverständnis», betont er. Gleiches gilt für ihn aber auch im digitalen Bereich. «Wenn die potenziellen Kunden schon beim zweiten Move auf dem Handy oder Tablet Verständnisprobleme haben, sind sie weg», sagt er.
So hat Pax unter anderem einen sehr bedienerfreundlichen Zugang bezüglich Analyse-Vorsorge entwickelt. Mittels QR-Code gelangen Interessierte zu einem kurzen und einfachen Umfragebogen. Dieser Fokus zahlt sich aus.
Weg von der einseitigen Säulen-Sichtweise
Kappeler will sich damit nicht zufriedengeben. «Wir müssen noch besser werden», sagt er. Insbesondere müsse man endlich wegkommen von der isolierten Betrachtung der einzelnen Säulen im Drei-Säulen-Modell. «Das greift für viele zu kurz. Wir müssen die Analyse der individuellen Vorsorgesituation gesamtheitlicher gestalten», sagt er. Zudem müsse man mehr Frauen und Junge ansprechen. «Die werden heute sträflich vernachlässigt», betont er.
Es stehen einige Herausforderungen an. Dessen sich der Pax-Chef bewusst: «Um konkurrenzfähig zu bleiben, muss man sich jeden Tag neu beweisen», meint er. Und den Mut haben, eigene Wege zu gehen. «Eine Kopie von etwas zu sein, kann nicht das Ziel sein», unterstreicht er.