Der angeschlagene Versicherer Zurich krempelt das Deutschland-Geschäft um. Dessen bisheriger Chef verlässt das Unternehmen.
In der Branche war bereits darüber spekuliert worden. Nun schafft der grösste Schweizer Versicherer Zurich Tatsachen. Wie dessen Deutschland-Tochter am Montag vermeldete, verlässt der bisherige Chef für den wichtigen Länder-Markt, Ralph Brand (Bild unten), das Unternehmen.
Der Abgang des 52-jährigen Brand sei «auf eigenen Wunsch» erfolgt, liess Zurich Deutschland weiter verlauten. Allerdings geschieht der Abgang abrupt – per sofort ist Brand aller seiner Ämter enthoben.
Herkules-Aufgabe
Auf ihn folgt Markus Nagel. Der bisherige Leben-Chef von Zurich Deutschland übernimmt per heute Dienstag den Vorstandsvorsitz der Zürich Beteiligungs-AG. Damit verantwortet der 50-Jährige, wenn die Aufsichtsbehörden zustimmen, als Landes-CEO künftig sowohl das Leben- als auch Nicht-Leben-Geschäft von Zurich in Deutschland.
Auf Nagel kommte eine Herkules-Aufgabe zu, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist. Die bisher getrennten Geschäftsbereiche Leben und Nicht-Leben sollen nämlich organisatorisch zusammengeführt werden. Mit dem Radikalumbau folgt Zurich Deutschland den Massnahmen in der Schweiz und in Italien.
Massiver Stellenabbau
Zudem muss Nagel den von Vorgänger Brand angekündigten Stellenabbau durchziehen. Von den insgesamt 5'500 Stellen sollen 500 wegfallen, wie Brand schon letztes Jahr ankündigte.
Konzernweit drohen gar 8'000 Stellen der insgesamt 55'000 wegzufallen. Mit dieser Massnahme reagiert der Schweizer Versicherungskonzern, der ab dem 7. März vom neuen CEO Mario Greco geführt wird, auf sinkende Prämien und Volumen im Nichtleben-Geschäft (General Insurance) und im Leben-Geschäft (Global Life).