Der für die Fondsbranche tätige Datenlieferant ist seit gut einem Jahr unter neuer Regie. finews.ch sprach mit der Geschäftsführerin Erika Kessler.

Kessler_Erika.300Frau Kessler, wie erlebten Sie Ihr erstes Jahr als Geschäftsführerin der Swiss Fund Data?

2011 war für die Swiss Fund Data – wie auch für mich – ein sehr intensives und spannendes Jahr: Wechsel der Geschäftsführung, Umzug des Client Services Teams von der SIX Swiss Exchange an die Geschäftsstelle der Swiss Fund Data, Wechsel des IT-Providers von der SIX Swiss Exchange zur Rolotec.


«Solides Wachstum»


Und auf der Service-Seite?

Neben diesem IT-Migrationsprojekt stand die Weiterentwicklung des Dienstleistungsangebots im Vordergrund. So lancierten wir im März 2011 die Marktstatistiken in Kooperation mit Lipper neu. Wir schufen im Bereich Key Investor Information Documents (KIID) effiziente Schnittstellen zwischen unseren Kunden und unserer Applikation und gaben der Website ein Redesign.

Last, but not least verzeichneten wir bis Ende Jahr ein Wachstum von knapp 10 Prozent an Fonds. Inzwischen finden sich auf unserer Plattform rund 300 Fondsanbieter, welche gegen 4‘000 Fonds bei uns detailliert gelistet haben.

Was sind die Stärken der SFD?

Wir sind ein kleines Unternehmen mit einem starken IT-Provider und können flexibel und schnell auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren Eine Stärke ist sicher auch das organisatorische Fundament: Wir gehören zu 70 Prozent der Swiss Funds Association und zu 30 Prozent der SIX Swiss Exchange, sind in diesem Sinne also vollumfänglich im Dienste der Fondsindustrie tätig.

Diese Struktur gibt uns die Nähe zum Markt, zu den Fondsleitungen, Fondsprovidern, Vertretern von ausländischen Fonds, Behörden und Medien – also zu allen Playern im schweizerischen Fondsmarkt. Zudem verfügen wir über eine langjährige Erfahrung im Data Providing Business – wir konnten hier stark von der SIX Swiss Exchange profitieren.


«Starke Verbindungen»


Wie wirkt sich das aus?

Von dieser Seite bestehen zum Beispiel starke Verbindungen ins ETF-Geschäft, was uns attraktive Perspektiven eröffnet. Ein anderes Beispiel ist die neue wichtige Kennzahl für die börsenkotierten Immobilienfonds, der SFA ARI, den wir seit kurzem in Kooperation mit der SFA publizieren.

Würdigt denn die Fondsbranche auch ihren Service?

Wir sehen uns als Dienstleister der gesamten Finanzbranche und die Zahlen sprechen für sich. Wie die Analysen der Website-Nutzung und Feedbacks von Marktteilnehmern zeigen, geniessen wir bei institutionellen Kunden, also bei professionellen Anlegern wie auch bei Fonds-Providern mit überdurchschnittlichem Qualitätsanspruch einen hohen Bekanntheitsgrad.

Worin unterscheiden Sie sich von anderen Fondsplattformen?

Wir verstehen uns als One-Stop-Shop für Fondsdaten und -dokumente. Wir bilden eine Datendrehscheibe für die Fondswirtschaft und pflegen eine dichte Vernetzung zu Datenvendoren, Behörden, Medien und Fondsprovidern.


«Riesiger Daten-Fundus»


Im März letzten Jahres wurden die erwähnten Marktstatistiken wiederbelebt.  Welche Dienstleistung dürfen wir darunter verstehen? Wie sieht die weitere Entwicklung aus?

Die Marktstatistik gibt einen umfassenden Einblick in die Entwicklung des Schweizer Fondsmarkts. Sie zeigt über mehrere Perioden die Entwicklung der Fondsvermögen und der Net Flows. Die Daten werden dabei unterschiedlich aggregiert: nach Gesamtmarkt, Asset Classes, Institutionelle Fonds versus Retail Fonds, Domizilländer, Währungen, Top 50 Providers, Top 50 Fonds etcetera. Teile dieses Produktes sind auf der Website der Swiss Fund Data offen zugänglich.

Das ganze Produkt kann in Form eines monatlichen Abonnements bezogen werden. Für das erste Quartal 2012 haben wir erstmals einen Prototypen von ETF-Statistiken produziert. Die Statistiken auf der Public-Website werden wir weiter ausbauen und durch Chart Elemente und beispielsweise Detailauswertungen zu ETF, Fonds für institutionelle Anleger ergänzen. Wir sind hier kontinuierlich bestrebt, aus dem riesigen Fundus an Daten weitere Subprodukte und Dienstleistungen zu kreieren.