Der Zürcher Software-Entwickler hat sich in Europa einen Namen gemacht, hierzulande sieht er noch ungenutztes Potenzial. Im Jubiläumsjahr will dies Profidata ändern.
Die Schweiz ist der drittgrösste Asset Management Markt in Europa. Im Jahr 2023 trug die Branche ein Prozent zum BIP der Schweiz bei, erwirtschaftete 4,05 Milliarden Franken an Gewinn und schuf 58’700 Vollzeitstellen.
Das hat Gewicht. Dessen ist sich auch Roger Wildi, CEO von Profidata, bewusst. «Unser Anspruch ist es, dass die Asset Manager mit unseren Services Mehrwerte für Ihre Kunden schaffen können und sich nicht im «Maschinenraum» aufhalten müssen», sagt er.
Drittel es Ertrags fliesst in Ausbau der Services
Profidata ist ein familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Zürich und Niederlassungen in Frankfurt, Luxemburg und London sowie zwei Software-Hubs in Rumänien und Portugal und feiert im kommenden Jahr sein 40-Jahr-Jubliläum.
Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Software-Lösungen und Services für das Investment Management spezialisiert. Ein Drittel des Ertrages fliesst jährlich in die Weiterentwicklung und den Ausbau der Services.
«Wo wir mit unseren Software-Produkten auftreten, wollen wir zu den Besten zählen. Wo wir es noch nicht sind, setzen wir alles daran, es zu werden. An der Umsetzung dieser Zielsetzung arbeiten wir kontinuierlich und konsequent», sagt Wildi.
Nachholbedarf im heimischen Markt
Im grenznahen Ausland, in Deutschland und Österreich, sowie in Luxemburg konnte dieser Anspruch schon erfüllt werden beziehungsweise geniesst das Unternehmen ein entsprechendes Renommee.
Im Heimmarkt dagegen ist das Unternehmen noch nicht dort, wo es sein möchte, wie Wildi selber eingesteht. «In der Schweiz und Liechtenstein zählen wir nahmhafte Fondsleitungen, Versicherungen, Banken, Asset Managers und Depotstellen zu unseren Kunden. Doch wir sind noch nicht so bekannt wie beispielsweise in Deutschlad und Österreich», sagt er.
In der Schweiz gilt es laut Nicolas Meier, Head of Sales Schweiz und Liechtenstein, mehr Überzeugungsarbeit zu leisten. «Wir wollen noch stärker als bisher Schweizer Asset Managern aufzeigen, wie sie mit unseren Services effizienter arbeiten und einfacher neue Geschäftsfelder erschliessen und wachsen können», sagt er.
Helfen, «bad costs» auszulagern
Alternative Investments stehen hoch im Kurs. Der Lifecycle dieser illiquiden Instrumente ist komplexer als jener der traditionellen. «Unsere Kunden und der Markt haben uns diese Entwicklung gespiegelt, und wir haben unseren Service entsprechend erweitert», sagt er.
Daneben will das Zürcher Unternehmen den Asset Managern helfen, die Kosten zu senken resp. sogenannte «bad costs», die keine Differenzierung gegenüber dem Kunden schaffen, auszulagern: «Die Kunden profitieren in der Investment Compliance von einer mächtigen Rule Engine mit Regelwerken aller wichtigen Jurisdiktionen im DACH Raum. Diese werden laufend angepasst und ergänzt mit den individuellen Anforderungen jedes Kunden», sagt er und fügt an: «Hier setzen wir auch GenAI ein, um Constraints aus einem Fondsprospekt oder einem Mandatsvertrag herauszulesen und direkt in die Rule Engine zu integrieren.»