Die Immobilien-Crowdinvesting-Gesellschaft möchte Projektentwicklern eine günstige Finanzierungsalternative bieten, konzentriert sich aufs Kerngeschäft und verstärkt die Geschäftsleitung.
Eine Bautätigkeit, die rückläufig ist, Banken, die mit Blick auf die Regulierung Basel III bei der Kreditvergabe immer restriktiver werden, eine starke Zuwanderung und das Ausbleiben politischer Lösungsansätze. Die Wohnungsnot in der Schweiz spitze sich zu, und alle Zeichen deuteten darauf hin, dass sich die Situation weiter verschärfe – so zumindest lautet die am Mittwoch publizierte Einschätzung von Crowdhouse, dem Schweizer Marktführer für Immobilien-Crowdinvesting.
Mit dem neuen Modell «Miteigentum 2.0» will Crowdhouse nun «aktiv gegen die Wohnungsnot» vorgehen (und wohl auch das eigene Geschäft ankurbeln).
«Miteigentum 2.0»
Wie beim bisherigen Modell erwirbt eine Gruppe von Privatinvestoren gemeinsam eine Schweizer Wohnrenditeliegenschaft. Die Investoren partizipieren anteilsmässig an den erwirtschafteten Mieterträgen und an einer allfälligen Wertentwicklung. Doch während bisher alle Investoren ins Grundbuch eingetragen wurden, erfolgt der Erwerb beim Miteigentum 2.0 über speziell für diesen Zweck gegründete Aktiengesellschaften.
Das neue Modell biete die Möglichkeit, Wohnrenditeliegenschaften als Bauherr bereits in der Projektphase zu erwerben und nach Fertigstellung nahtlos als Bestandesliegenschaft zu übernehmen. Dabei werde mit dem Entwickler ein Werkvertrag unterzeichnet.
Finanzierungsalternative für Projektentwickler
Crowdhouse verspricht sich davon, dass Projektentwickler eine attraktive Alternative für Finanzierungen erhalten, ihr Kapital nicht lange binden müssen und sich frühzeitig einen Abnehmer sichern können. Und Investoren könnten dadurch noch attraktivere Investments realisieren. So soll «dringend benötigter Wohnraum im bezahlbaren Segment» entstehen.
Erste Finanzierungen mit dem neuen Modell seien bereits abgeschlossen, hält Crowdhouse fest. Das neue Modell richte sich insbesondere auch an Projektentwickler, für welche die Finanzierung und der Verkauf von Projekten im aktuellen Marktumfeld zu einer immer grösseren Herausforderung werde.
Trennung vom Nicht-Kerngeschäft
Das neue Angebot ist mit einer Konzentration auf das Kerngeschäft, das Asset- und Investment-Management, verbunden. Crowdhouse trennt sich von Dienstleistungen, die «nicht unmittelbar in den definierten Kompetenzbereich fallen und von ausgewählten Drittanbietern gleichwertig erbracht werden können», wie die technische Verwaltung der Liegenschaften, die per 1. September 2024 an lokale Anbieter übergeben wird.
Für die Umsetzung der neuen Strategie verstärkt das Unternehmen mit Sitz in Zürich die Geschäftsleitung. Im vierten Quartal soll bekanntgegeben werden, wer per Anfang 2025 Chief Operation Officer und wer Chief Investment Officer werden wird.
Crowdhouse hat nach eigenen Angaben seit der Gründung 2015 Anlageimmobilien im Wert von über 2 Milliarden Franken transaktioniert und verwaltet heute ein Immobilienportfolio im Wert von über 1,5 Milliarden Franken. Im Verwaltungsrat sitzt auch Francisco Fernandez, Gründer von Avaloq.