Der deutsche FDP-Politiker und Finanzexperte Frank Schäffler forderte kürzlich in Bern die Abschaffung des staatlichen Geldmonopols.
Vor 150 geladenen Gästen sprach Frank Schäfflerim Berner Hotel Bellevue Palace über die Ursachen der Finanz- und Schuldenkrise. Schuld an der jüngsten Weltfinanzkrise und der Überschuldungskrise ist laut Schäffler die Politik der Zentralbanken.
Deren falsche Geldpolitik fördere die Entstehung von Investitionsblasen. Das staatliche Papiergeldmonopol bezeichnet Schäffler indessen als «Zwangsgeld», da die Zentralbanken die Geldmengen und das Kreditangebot beliebig ausweiten könnten.
Diese Ausweitung werde im Zusammenhang mit der Niedrigzinspolitik ausgeweitet. Diese wiederum bewertet Schäffler als eine «Politik der staatlichen Preisfestsetzung», was einem Eingriff in das freie Marktgeschehen gleichkommt.
Die Folge von zu niedrigen relativen Preisen für Kredite führe zu Investitionsblasen, da Investitionen rentabel erscheinen, unter freiem Marktzins hingegen nicht rentieren würden. So würde ein Vorhandensein von Ressourcen vorgespiegelt, die in Wahrheit gar nicht existieren würden.
Freies Marktgeld anstatt staatliches Monopol
Eine alternative Lösung zum staatlichen Geldmonopol hat Frank Schäffler (Bild) auch gleich präsentiert; eine marktwirtschaftliche Geldordnung und die Zulassung von konkurrierenden Privatwährungen oder freiem Marktgeld.
Durch sich konkurrierende Währungen würden sowohl private als auch staatliche Geldproduzenten dazu angehalten werden, besseres Geld zu produzieren. Der Konsument hat indessen die Wahl, in welches Geld er anlegen will, was wiederum zur Folge hat, dass schlechte Geldproduzenten durch Abwanderung bestraft werden.
So würde evolutionär eine neue Geldordnung entwickelt, an der alle Menschen teilnehmen können, nicht bloss Vermögende. In der neuen Geldordnung würden die Möglichkeiten zur Geld- und Kreditschöpfung durch den Wettbewerb beschränkt, was das Risiko von Investitionsblasen senkt.