Stuart Rhodes war bis vor einigen Jahren ein erfolgreicher Tennisspieler auf ATP-Niveau. Heute betreut er einen Anlagefonds von M&G mit Erfolg.

Stuart_Rhodes_2In London zählt der 30-jährige Stuart Rhodes zu den Rising Stars in der Branche. Er hätte aber genauso gut Tennisprofi (Bild links) werden können, so gut war er. Doch irgendwann merkte Stuart Rhodes, dass für ihn in der Finanzbranche mehr drin liegt.

Das Thema Tennis kommt bei Rhodes aber nach wie vor zur Sprache. So vergleicht er beispielsweise Pete Sampras‘ «sehr schwache Rückhand» mit den Schwächen von Dividendenstrategien (hoher Einkaufspreis, Abhängigkeit von Zyklen).

Daraus zieht er den Schluss: Je mehr man sich seiner Schwächen bewusst wird, desto eher verlieren sie an Gefahrenpotenzial.

Mehr als eine Milliarde

Rhodes zieht auch Parallelen zwischen dem ersten Aufschlag von Andy Murray und der Notwendigkeit, bei Dividendenstrategien das richtige Risiko bezüglich Investitionen zu wählen.

Konkret: Stuart Rhodes betreut den im Juli 2008 aufgelegten M&G Global Dividend Fund, der in den vergangenen zwei Jahren eine Performance von 37,7 Prozent (2009) respektive 23,3 Prozent (2010) erreichte. Derzeit verwaltet der Fonds gut eine Milliarde Euro. Kein Wunder, dass der Ex-Tennisspieler mit dieser Wertsteigerung als Shooting-Star in der Branche gilt.

Paradebeispiel Johnson & Johnson

Rhodes investiert mit seinem Fonds weltweit in börsenkotierte Unternehmen, die sich durch eine über viele Jahre konsistente Dividendenausschüttung auszeichnen. Das mag auf Anhieb relativ traditionell oder gar langweilig anmuten, überzeugt aber umso mehr, wenn man sich die Nachhaltigkeit dieser Strategie vor Augen führt.

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Als Paradebeispiele von dividendenstarken Firmen gelten gemäss Rhodes etwa Johnson & Johnson, Coca Cola oder Nestlé; allesamt haben sie über viele Jahre ohne Unterbruch und selbst in Krisenzeiten eine stetig höhere Dividende ausgeschüttet. Bei Johnson & Johnson ist dies seit 47 Jahren der Fall.

So wie Warren Buffett

Interessant auch dieser Vergleich: Im Jahr 1994 investierte Financier Warren Buffet 1,299 Milliarden Dollar in die Aktien von Coca Cola und kassierte eine Dividende von 88 Millionen Franken.

Heute ist seine Anlage 13,154 Milliarden Dollar wert und die heuer ausgeschüttete Dividende beträgt 376 Millionen Dollar. Im Jahr 2021 rechnet Stuart Rhodes bei diesem Investment-Beispiel mit einer Dividende von 752 Millionen Dollar.

Gut aufgestellte Unternehmen

Vor diesem Hintergrund kann Rhodes sogar nachweisen, wann sich ein Investment allein auf Grund der Dividenden amortisiert hat. Eine nachhaltig steigende Dividende stimulierte zudem auch den Kurs der jeweiligen Aktie, betont Rhodes ebenfalls.

Zwischen 50 und 60 Prozent des Fondsvermögens investiert der Fondsmanager in «gut aufgestellte Unternehmen mit einer soliden Wachstumsrate und hoher Dividendensicherheit». Dazu gehören neben den bereits erwähnten Firmen etwa auch: Heinz, Fosters, Walmart, Total, Intel oder Chevron.

Mit Seltenheitswert

Rund ein Drittel des Fondsvermögens fliesst in Firmen mit einer gemäss Rhodes «guten Vermögenssubstanz und einem gewissen Seltenheitswert». Dazu gehören etwa Rolls Royce, BHP Billiton, TransCanada oder Orica.

Und last but not least mischt Rhodes seinen Fonds noch mit einigen Firmen auf, die «gewisse Wachstumsperspektiven aufweisen, dank ihrer geographischen Lage oder ihrer speziellen Produkte». Dazu zählen ITT, Prosegur, Johnson Matthey oder CSL.

Banken kaum erste Wahl

Interessant zum einen: Der Schweizer Aktienmarkt spielt in dem Fonds eine durchaus wichtige Rolle. Mit einem Anteil von gut 8 Prozent ist er hinter den USA und Grossbritannien der drittgrösste Anteil. Zu Rhodes Schweizer Favoriten zählen neben Nestlé auch Roche und Novartis.

Interessant zum andern: Finanztitel waren nach Einschätzung von Rhodes noch nie die grossen Dividenden-Maschinen. Zu volatil entwickelt sich das Geschäft der Banken, als dass sie nachhaltige Dividenden über viele Jahre auszahlen könnten. «In vielen Fällen haben die Banken kein Geschäftsmodell, das den Aktionären mittel- bis langfristig Dividenden in Aussicht stellt», sagt Stuart Rhodes.

Raus aus US-Banken

Am ehesten gefallen ihm noch Banktitel aus so genannten Emerging-Markets wie jene von Banco de Brasil sowie der in Singapur beheimatete DBS oder dann die Titel von Finanzinstituten, die in diesen Regionen überaus aktiv sind, wie eine HSBC.

In den USA war der Fonds eine Zeit lang in Wells Fargo sowie in US Bancorp investiert; inzwischen nicht mehr, weil auch da die Nachhaltigkeit der Dividende nicht gegeben war.


Stuart_Rhodes_qStuart Rhodes stiess im Januar 2004 zu M&G’s Analystenteam. Er arbeitete zunächst als Analyst im globalen Team und war für die Analyse von Unternehmen weltweit zuständig.

Im März 2007 wurde er zum stellvertretenden Manager des M&G American Fund und im Juli 2008, bei der Auflegung des Fonds, zum Manager des M&G Global Dividend Fund ernannt.

Stuart Rhodes schloss 2003 sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Bath University in Grossbritannien ab. Er ist außerdem Chartered Financial Analyst (CFA).