Für professionelle Anleger ist Gold ein wichtiger Baustein in einem diversifizierten Portfolio. Der Edelmetallhänder Philoro arbeitet jetzt in der Schweiz enger mit Banken und Finanzinstituten zusammen.
Der Edelmetallhänder Philoro bedient in der Schweiz neu auch Banken, Vermögensverwalter und andere Institutionelle wie Family Offices. «Um ganz ehrlich zu sein, der Druck, dieses Geschäftsfeld aufzubauen, kam eher von aussen», sagte Christian Brenner, der CEO von Philoro Schweiz, auf Anfrage von finews.ch.
Vor allem Vermögensverwalter und kleinere Banken seien hierzulande vermehrt auf das Unternehmen zugekommen. «Wir spüren in der Schweiz eine zunehmende Nachfrage für diese Dienstleistung und wollen uns nun im institutionellen Bereich ähnlich erfolgreich aufstellen wie im Retailhandel», erklärt der Wiener.
Vierköpfiges Team aufgebaut
Dazu hat die Goldgruppe in der Schweiz neu den Bereich «Institutional Clients» aufgebaut. Geleitet wird das aktuell vierköpfige Team von Marco Fiorini, der seit Juni bei Philoro an Bord ist. «Er ist ein versierter Branchenkenner und bringt bereits zahlreiche Kontakte zu institutionellen Anlegern mit», freut sich Brenner.
Fiorini weist im Bereich Vertrieb und Geschäftsentwicklung über 20 Jahre Erfahrung in der Schweizer Finanz- und Vermögensverwaltungsbranche auf. Unter anderem war er langjähriger Geschäftsführer und Mitglied im Verwaltungsrat beim Fondshaus Carmignac Schweiz. Davor arbeitete er für Clariden Leu Asset Management und Julius Baer Investment Funds Services.
Banken verlieren Know-how
Das Geschäft mit Institutionellen will Philoro in der Schweiz künftig «proaktiver angehen» und in diesem Bereich «profitabel wachsen». Brenner legt den Schwerpunkt dabei auf «organisches Wachstum». Er ist überzeugt, dass weitere Finanzgesellschaften auf Philoro zukommen werden. «Viele Banken lagern den Goldhandel aus», weiss der Experte. Dadurch gehe im Bankenwesen auch ein Stückweit Know-how verloren. «Daher suchen die Kredithäuser im Edelmetallbereich vermehrt Partner», merkt er an. Philoro unterstütze Finanzinstitute ebenso durch branchenspezifische Schulungen.
Christian Brenner (Bild: Philoro)
«Für Banken ist das Geschäftsfeld Goldhandel vielleicht etwas unattraktiv geworden, weil die Margen im Bereich von zwei bis drei Prozent liegen», erklärt Brenner. Als spezialisierter Edelmetallhändler könne Philoro für seine Partner Mehrwert erbringen, indem die Gruppe im physischen Handel günstiger operieren könne. «Eine kleinere Schweizer Bank hat den Goldhandel bereits komplett an uns ausgelagert». Dieses Modell könne weiter Schule machen, zeigt sich der Chef von Philoro Schweiz zuversichtlich.
Österreich als Vorbild
Vor allem in Österreich ist das Geschäft mit den Institutionellen schon länger etabliert. Über 50 Banken, Sparkassen, Landes-, Genossenschafts- und Privatbanken vertrauen da auf den Service von Philoro in allen Bereichen des Edelmetallhandels.
«Der Grosshandel trägt in Österreich rund einen Drittel zum Gesamtumsatz bei», merkt Brenner an. «Unsere Grosshandelsplattform ist in unserem Heimmarkt sehr erfolgreich, und dieses Geschäftsmodell wollen wir nun auch auf die Schweiz übertragen».